Da Vinci ein berühmter Scanner

Da Vinci ein berühmter Scanner

Hier ist natürlich nicht das Gerät gemeint! Ich würde einen Scanner als eine Art „Alles-Probierer/Woller“ bezeichnen. Ähnlich wie das Gerät, so ist auch hier das Abtasten, Überprüfen, Rastern und Suchen gemeint … nur tut dies hier eben ein Mensch, mit seiner Umwelt. Kurzum, ein Scanner ist das Gegenstück zu einem sogenannten „Spezialisten“.

Der Scanner ist ein Phänomen und sieht stets die Auswahl an Möglichkeiten im Leben … ein Scanner ist ein Weltensammler, ist neugierig und wissensdurstig.

Während ein Spezialist es unglaublich spannend findet, immer tiefer in eine Materie oder ein Themengebiet einzutauchen, (Gegenbegriff daher auch „Diver/Taucher“) kann sich der Scanner nichts spannenderes vorstellen, als ständig etwas Neues zu sehen, zu erleben und zu lernen.

Das erste mal, dass ich mit diesem Begriff in Berührung gekommen bin, war durch das Buch „Refuse to choose“ von Barbara Sher.

Warum viele Scanner sich „falsch“ fühlen

Ich gehörte bis dato zu den Menschen, die glaubten irgendwie „falsch“ zu laufen. Vieles fand ich spannend, aber nichts so sehr, dass ich mir vorstellen konnte, NUR noch DAS zu tun.

Viele meiner Tätigkeiten begann ich mit Euphorie und Leidenschaft, doch wenn es nicht mehr genug zu entdecken gab, begann ich mich schnell zu langweilen.

Projekte fand ich total spannend, weil Sie eine begrenzte Zeit gingen, in der ich all meine Energie einbringen konnte, nur um dann nach getaner Arbeit weiterziehen zu dürfen. Das fand ich persönlich toll, mein Umfeld irritierte das, was mich wiederum verwirrte.

Schon bevor ich das Buch gelesen habe, hatte ich das große Glück, dass meine Eltern stets davon überzeugt waren, dass ich meinen Weg schon mache. Das ermöglichte mir, mich in meinem ungeahnten Scannerdasein auszuleben, das viele als „Sprunghaftigkeit“ betitelten.

Sprunghaft oder einfach Startliebhaber?

Ich schien für vielen Menschen in meiner Umgebung als das „Fähnchen im Wind“, was meinen Werdegang angeht, da ich mich nicht dazu zwang bei einer Sache zu bleiben, die ich nicht (mehr) mochte.

„Du musst dich mal festlegen, du kannst ja nicht ewig so weiter machen“ hörte ich, glaube ich, wöchentlich, wenn nicht häufiger.

Oder „Wie, das machst du auch noch?“ „Du wirst nie etwas richtig machen, bei dem ganzen Kram den du antippst.“ „Bring doch mal etwas zu Ende!“ „Das passt ja alles gar nicht zusammen!“

Meine ersten Impulse auf solche Aussagen war meist:  „Wieso kann ich nicht so weitermachen? Es ging ja bisher auch irgendwie“ und „Was machst Du denn so „RICHTIG“ in Deinem Leben, dass ich so „FALSCH“ mache?!

Vielleicht definieren wir unsere Lebensziele und was auf dem Weg dorthin korrekt ist, und was nicht, einfach anders.

Ich hatte das Gefühl, dass alles was ich tat auch irgendwie zusammen passte. Zumindest nach und nach und das Buch hat mich später darin bestätigt.

Ich saß fest

Vorerst saß ich aber mit dem Gedanken fest: „Sie haben ja alle Recht, das ist nicht „gut und richtig“

Was mit Spaß und Freude angefangen hatte und was ich seit meiner Kindheit betrieben hatte, machte mir plötzlich mehr und mehr Angst. Meine Hoffnung endlich ein vollwertiger Teil der Gesellschaft zu sein, mit richtigem, sprich festem Job, einem Haus, Auto, vielleicht einem Boot, Kindern und Co. begann mehr und mehr zu schwinden.

Ich wurde unsicher und sehr nervös! Meine Hoffnung etwas zu finden, das mich bis zu meinem Lebensende erfüllt, immer kleiner.

Doch es gibt Hoffnung!

Eines Tages war es wie ein Puzzlebild, das sich mir plötzlich erschloss.

Ich hatte eine kurze Idee davon wer ich bin, was ich will und wie das Gesamtkunstwerk sein oder aussehen kann. Seither finde ich mich „total normal“  und helfe anderen das auch bei sich zu entdecken.

Durch Barbara Sher hat dieses Phänomen für mich lediglich einen Namen bekommen.

Warum der Begriff „Scanner“ hilft

Dieser Begriff macht es einfacher anderen zu erklären wie ich „ticke“. Es ist ebenfalls ein Begriff mit dem leicht zu erklären ist, was das „Problem“ einiger Menschen ist.

Was dieser Begriff noch bewirkt hat, ist ein Gefühl von:

a) ich bin nicht alleine, mit diesem „Problem“
b) es gibt ein Wort für jemanden wie mich, das kann also nicht so „abartig“ sein – juhuu ich bin „normal“
c) ein Orchester braucht einen Dirigenten. Der mag nicht der beste Instrumentalist sein, aber er hat den Überblick über die Harmonien und das Können, der einzelnen Spezialisten, und schafft ein neues Gesamtkunstwerk durch diese Fähigkeit.

Durch Zufall, Sturheit und vor allem die Unterstützung von Freunden und Familie durfte ich immer „Scanner“ sein. Ich weiß daher, welche Ansprüche Scanner an sich, ihre Umwelt und vor allem an ihre Arbeitswelt stellen. Was mich unterscheidet zu manchen „Anfänger“ Scannern? Ich habe früh angefangen anzufangen! Ich glaube ich habe jeden Scannertyp selbst durchlebt. Phasenweise bin ich immer ein anderer Scanner (wenn man Scanner überhaupt in unterschiedliche Typen einteilen kann). Eines bleibt aber immer gleich: ich bin und bleibe ein Magnet für Neues! Ein Weltensammler eben!

Ich weiß aber auch wie es ist, sich in einer Welt zu bewegen, in der Scanner als oberflächliche, faule, unentschlossene, sprunghafte, störrische, unzuverlässig oder nichtsnutzige (hier gibt es noch unzählige andere Beschreibungen) Persönlichkeiten wahrgenommen werden.

Hier mangelt es einfach nur an Kommunikation und Erklärung. Das ist aber eigentlich gar nicht so schwer wie es vordergründig scheinen mag. Ein Wort hast du ja jetzt schon mal!!!

Warnhinweis

Eine Warnung an dieser Stelle. So gut es auch ist, ein Wort, eine Beschreibung, ein Krankheitsbild oder Ähnliches für etwas zu haben: Ruhe dich nicht darauf aus.

Nicht jeder, der sprunghaft ist, ist automatisch ein Scanner.

Nicht jeder, der Hobbies, Interessen, Beziehungen und Jobs wechselt wie Unterwäsche ist ein Scanner.

Nicht jeder, der unzufrieden ist mit seinem Job ist einer.

Missbrauche den Begriff nicht als Ausrede!

Wichtig ist es ehrlich zu sich zu sein!

Scanner-Sein hat nichts mit Faulheit zu tun oder Mangel an Fähigkeit Dinge zu Ende zu bringen. Ein Scanner kann sich durchaus durchbeißen, weiß aber dass sein Herz eher in den Anfängen von Dingen liegen. So ist vielleicht der Job eines Scanners eher einen Artikel zu schreiben, aber diesen nicht mehr zu korrigieren oder lektorieren. Der Scanner hat eher keine Lust auf die 20% bis zur Perfektion. 80% macht er aber dennoch! Bei 20% aufzuhören mit der Ausrede „Ich bin halt ein Scanner“ sollte man sich nicht angewöhnen – also sei ehrlich. Manchmal ist man einfach Faul – auch das ist ok. Den Unterschied zu erkennen ist jedoch existenziell!

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