Die Glücksspinner oder Chakaisten [Tschakkaisten]

Die Glücksspinner oder Chakaisten [Tschakkaisten]

Jeder kennt mindestens einen. Man erkennt sie meist Kilometer gegen den Wind, häufig meditieren sie und einige ziehen morgendlich sogenannte Engelskarte. Sie räuchern ihre Bude voll mit Duftmischungen aus der Esoabteilung von Thalia, singen Mantren und machen fernöstlichen Krimskrams, aber am schlimmsten ist: Sie sind stets gut gelaunt und haben die Ruhe weg!

Es ist „Mode“ geworden gut gelaunt zu sein, positiv zu denken oder das zumindest zu behaupten, dem Buddhismus „zugehörig“ zu sein („ich hab mich mal belesen“) und total entspannt einfach Parkplätze zu wünschen statt zu suchen! Zumindest vordergründig. Daher verstehe ich auch die Skepsis all dem gegenüber besonders gut!

Zu der Zeit, als ich begonnen habe mich mit diesem ganzen „Kram“ zu beschäftigen, fühlte ich mich vom Leben gebeutelt und irgendwie stellten sich mir nur zwei Möglichkeiten zur Wahl „Amok laufen“ oder „Frieden finden“.
Da ich für Variante 1 nicht genug Fantasie habe, war die Wahl schnell getroffen.

Was davor geschah

Ich hatte zuvor mehr als 6 Monate damit verbracht, jeden einzelnen Tag meines Lebens in Frage zu stellen und regelrecht zu hassen. Wenn ich es schaffte wenigstens die ersten 5 Minuten am Tag einen Anflug von guter Laune zu haben, markierte ich mir das sofort im Kalender!
Jeder Abend glich dem Feierabend am Bau einer Ruine, zumindest gefühlsmäßig.
Ich mochte weder mich, noch meine Einstellung, was ich tat oder was ich mir für die Zukunft ausmalte und ich war vor allem eins: RATLOS wie ich das ändern sollte.

Der Entschluss zum Glücksspinner

Da ich alles, nur nicht mehr so weiter machen wollte, beschloss ich ein Seminar zu besuchen …und nach diesem besuchte ich noch eins und noch eins und noch eins … Vom schlecht gelaunten Wesen wurde ich zum Seminarjunkie mit der Sucht nach Gemeinschaft und guten Gefühlen.
Ich lernte viele „Spiris“, „Esos“, „Yogis“ und Buddhisten kennen, was für mich im krassen Gegensatz zu den „Geburnouteten“, „Gestressten“, „Workoholics“, „Karrieregeilen“ und Zyniker stand.
Ich hatte mich in eine völlig konträre Richtung begeben, rannte plötzlich selbst in Läden mit Räucherstäbchen und Klangschalen, kaufte Chakra- Kerzen (ja, so etwas gibt es!), trank Unmengen von Tee und war im Vertrauen an das Gute und das Universum.
Ich war zu einem Glücksspinner und Chakaist geworden, belehrte Menschen egal ob sie es hören wollten oder nicht und wenn ich mich aufregte, suchte ich mir in Windeseile eine Ecke setzte mich in den Schneidersitz, faltete die Fingerspitzen zusammen und „ommmte“ vor mich hin.

Warum ich das alles erzähle?

In letzter Zeit treffe ich immer häufiger Menschen, die ich schon seit Jahren kenne, aber schon lange nicht mehr gesehen/gesprochen habe. Viele lesen ab und an meine Einträge auf diesem Blog oder auf Facebook und scheinbar wird ihnen dabei mulmig zumute.
„Oh Gott, was ist mit DER passiert!“, „Welche Drogen nimmt DIE denn?“, „Das kann ja nicht echt sein, auf welchem Trip ist DIE denn?“, „noch so ne Spinnerin“ …
Das ist nur eine Auswahl an Sätzen, die ich zu hören bekomme, wenn wir uns dann von Angesicht zu Angesicht unterhalten, dann aber mit dem Beisatz (oder so ähnlich) „und jetzt wirkst du so normal“.
Vielleicht ist der Beisatz nur etwas, dass schnell hinterher geschoben wird und eigentlich denken meine Gesprächspartner weiterhin „die spinnt“.
Im Grunde bin ich die Alte und ganz normal (völlig ungefährlich) geblieben. Ich bin von einem Extrem zum anderen gehüpft und dann in der Mitte (wieder so ein Modewort „innere Mitte“) hängen geblieben. Mit dem Unterschied, dass ich beschlossen habe, dass mir gute Laune mehr bringt. Ich trage mit positiven Gedanken eher dazu bei, dass ich weiter komme, nämlich weg von der Stelle an der ich mich gerade unwohl fühle, hin zu etwas, das mir besser gefällt!
Gleichermaßen ist mir aufgefallen, dass der Energieaufwand dafür gleich oder sogar geringer ist, als mich schlecht gelaunt zu halten. Daher das tatsächlich ernst gemeinte „positive Gequatsche“ jeden Tag von mir.
Ich habe in den letzten Jahren viele unterschiedliche Menschen getroffen und mich mit vielen Menschen unterhalten. Ich habe mich vor allem für diejenigen interessiert, die ihr Leben tatsächlich zu genießen scheinen!
Auch wenn ich häufig nicht so leben wollte wie sie (ich glaube jeder hat da eigene Vorstellungen), wollte ich doch mit dem gleichen Gefühl für mein Leben leben.
Ich habe mir angehört, was sie machen um ihr Leben zu mögen und sich ehrlich daran zu freuen. Dabei habe ich festgestellt, dass diese Menschen ebenso schreien, streiten, Alkohol und Zigaretten konsumieren und andere „unspirituelle etc.“ Dinge tun. Sie wissen nicht immer eine Antwort und empfinden Traurigkeit wie jeder „normale“ Mensch auch.
Der kleine Unterschied ist, dass sie einfach nicht gegen das „kämpfen“ was präsent ist. Sie bemerken, dass sie sich vielleicht hier und da schlecht fühlen, doch statt sich darin zu suhlen, vielleicht sogar Mit-leider zu finden oder Fehler in ihrem Umfeld, versuchen sie Lösungen zu finden.

Zyniker/Pessimisten – Chakaisten und „die anderen“

Ich glaube die einfachste Art sein Leben zu genießen ist ein bisschen von allem zu sein. Ich muss gestehen hier und da finde ich Zynismus wirklich lustig und völlig angebracht. Gleichermaßen liebe ich es in einer völligen „scheiß“-Situation all meine Kräfte zu mobilisieren und ein Glücksspinner zu sein.
Ich sitze gerne mit Menschen in der „Spiri-Ecke“ von „Esoläden“ und philosophiere über Kristalle und ihre Wirkung, ebenso spannend finde ich aber auch „weltliche“ Diskussionen. Das alles, weil ich dadurch mehr über einen Menschen erfahre und DAS bereichert MEIN Leben.
Ich muss nicht an alles glauben oder alles toll finden, ich muss nicht jeden Morgen die Sonne grüßen oder den ganzen Tag Tee trinken und ich habe auch schlechte Laune und das ist gut so! Die Frage ist nur was ich dann mit der schlechten Laune und schlechten Gefühlen mache! Verstärke ich sie, oder suche ich nach Lösungen, weil ich doch eigentlich etwas anderes von meinem Leben möchte?!!

Sei Spinner, sei zynisch, sei schlecht und gut gelaunt – sei einfach was du WILLST!
Das ist die Hauptsache.

CHAKKA !!!

Lass andere miterleben ... teile den Artikel, wenn er dir gefällt.


Magst du vielleicht auch noch lesen ... 

Wer hier schreibt?

Dieser Blog ist mein kleiner öffentlicher Raum in dem ich Ideen, Gedanken und mein Erleben teile - in der Hoffnung dass Dir die Zeilen Mut machen, wenn du Ihn brauchst, Ideen liefern, wenn du selbst keine mehr hast und um Dir zu sagen: Du bist nicht alleine! 

Katharina

Lust auf eine Brieffreundschaft?

Erhalte jeden Sonntag einen Gedanken zur Woche, den ich mit Dir teile und berichte mir von deinem Welterleben. 

>
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner