Fantasie macht das Leben bunt – Erinnerung Teil 1

Fantasie macht das Leben bunt – Erinnerung Teil 1

Vor einigen Tagen kramten wir zu Hause in alten Bildern – Bilder aus längst vergessenen Zeiten, die wie eine Ewigkeit entfernt scheinen. „Schau mal hier“ ….vor meinen Augen baumelt jetzt ein Bild meiner Eltern. Es zeigte meine Mutter mit übergroßer Brille, einer Tischdecke als Schleier auf dem Kopf, daneben mein Vater stehend, mit einem Pullover mit Blumenmuster und einer dazu gänzlich unpassenden Krawatte … vor einer alten Schulbank, die zum Altar umfunktioniert war. 

„Das war die kirchliche Trauung von Mama und Papa“ riefen wir alle entzückt … was natürlich so nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber für meine Schwester und mich war es damals genau DAS.

Als Kinder fanden wir es total schade als wir erfuhren, dass unsere Eltern nie kirchlich getraut worden waren. Für uns, zumindest für mich, war das damals nicht „richtig verheiratet“. So beschlossen wir ihnen eine RICHTIGE Hochzeit zu bescheren und sie kirchlich nachzutrauen!

Gar kein Problem für Kinder!

Mit etwas Hilfe, wurden Möbel verrückt, ein Altar aufgebaut, Kerzen aufgestellt, die Kinderbibel platziert, aus der natürlich keiner Lesen konnte, der dazu befugt gewesen wäre und die Kuscheltierhochzeitsgesellschaft wurde auf Stühlen platziert.

Mit einer zum Schleier umfunktionierten Tischdecke und einer Krawatte überfielen wir unsere Eltern, an Ihrem Hochzeitstag, mit der frohen Botschaft: „Jetzt wird endlich kirchlich geheiratet!“

Meine Eltern erschien dies als ein scheinbar logischer Schritt, denn ohne zu murren, wagten sie den Gang durch die Kirchenreihen, bis vor zum Altar.

Vor den Augen von Fitje, dem Teddy meiner Schwester, Bartek, meinem Teddy, Nicki, der Ente, Stinki, dem Stoffstinktier, den Affen Cheetha & Murphy,  Nili, dem Nilpferd, Metzger, dem Schaukelpferd, dem schon Schweif und Fell fehlte – daher der Name(!) und anderem Spielzeug,  wurde dann noch einmal der Bund für’s Leben geschlossen …

Kinder können überall sein – Bild Nummer 2

„und hier …da lag der Teppichboden noch im Wohnzimmer“  sagt meine Mutter als sie mir das nächste Bild unter die Nase hielt. Ich musste unweigerlich anfangen zu lachen.
„Den Teppich hat der Dschungel damals verschluckt! Schon irre, wo wir als Kinder überall waren.“

Die Dschungelgeschichte ist meine Liebste, denn ich könnte schwören,  ich war tatsächlich damals in einem Regenwald, dabei wusste ich nicht einmal wie so etwas aussieht!

Ich kann mich erinnern, dass wir uns einen Jeep bauten.  Die Badezimmerhocker, auf die wir uns zum Zähneputzen und Händewaschen stellten, wurden dabei als Fahrer- und Beifahrersitz, vor der Rückbank, dem Wohnzimmer-Sofa, postiert.

Ein Holzbrett diente als Lenkrad, ein ausrangierter Schlüssel zum Anlassen des Motors, Proviant in Form von Stullen und Schokolade und vorbei ging es an der ersten Palme (Ein rosa Rohrstück, dass wir irgendwo gefunden hatten, mit einem grünen Kissen als Palmblätter), …  da gab es Affen, Nilpferde, Vögel und wir fuhren und fuhren … bis uns langweilig wurden, wir mitten im Dschungel Halt machten und ausstiegen.

Kein Dschungel ohne Wasserfall

Wie es der Zufall so will, kamen wir ganz in der Nähe eines Wasserfalls zum Stehen. Wir (meine Schwester und ich) stürzten uns also in die Fluten des Wasserlochs, das sich unterhalb des Wasserfalls befand.
Wir tobten, bespritzten uns mit Wasser, liefen hinaus, um gleich darauf wieder ins angenehm kühle Nass zu springen. Das war ein Spass – mitten im Regenwald, umgeben von Löwen, Lianen, hohen, exotischen Bäumen und Vogelgezwitscher.

Irgendwann wurden wir müde und beschlossen, zum Jeep zurück zu kehren, um die Heimreise anzutreten. Der Heimweg war natürlich sehr viel schneller als die Reise ins innere des Dschungels.

Es reichte die Stühle ins Badezimmer zurück zu tragen und wir waren wieder daheim.

Frisch gebadet, packten wir uns in unsere warmen Schlafanzüge, in denen wir noch durchs Haus jagten, bis meine Eltern nach Hause kamen und entdeckten, was von der Reise übrig war.

„Den Teppich können wir wegschmeißen“ hörte ich meine Mutter noch zu meinem Vater sagen.
„Wie konnten die Kinder nur auf die Idee kommen, in den neuen Blumenkübeln zu baden?“
Mein Vater lachte und hob dabei die grüne Gießkanne vom Boden auf, um sie wieder auf den Balkon zu stellen.

„Wir waren im Dschungel Mama“ platzten wir freudig heraus,  „sollen wir’s dir zeigen?“

Ohne die Antwort abzuwarten war der Jeep in Windeseile wieder fahrbereit und meine Mutter nahm auf dem Beifahrersitz Platz! Wirklich weit kamen wir nicht! Sie sah zu viele Dinge die gar nicht da waren!!!  😉

Ob das alles soo tatsächlich stattgefunden hat?

Wen interessiert das schon? Ich war dort, in der Kirche, bei der Trauung meiner Eltern, ebenso wie im Dschungel … und jeder damals war in seiner eigenen Art und Weise dabei …. Wie im wirklichen Leben eben …

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