Festlegen oder offenhalten?

Festlegen oder offenhalten?

Wann ist es Zeit sich wirklich zu fokussieren, sich auf eine einzige Sache zu konzentrieren und gerade dem Ziel entgegen zu gehen und wann macht es Sinn den Blick zu weiten und neue Einflüsse wirken zu lassen? ….

Was bedeutet Fokus und Festlegung eigentlich? Wer definiert das für uns? Wie legen wir Gradlinigkeit fest und wie sehr lassen wir uns häufig davon versklaven … völlig grundlos?

Eine immer wieder drängende Frage in meinem Leben ist: „Lege ich mich fest oder halte ich mir Optionen offen? Beschränke ich mich auf „eines“ oder mache ich „alles“ auf einmal?“

Das „Sich-Festlegen-Müssen“ ….

Ich weiß jetzt schon eine Weile, dass ich einfach zu den Menschen gehöre, die gerne häufig neue Dinge tun, vieles Ausprobieren, etwas beginnen und dann auch schnell wieder weiterziehen, wenn Sie sich daran „gesättigt“ haben. So bin ich, das ist mir wichtig und so bereitet mir mein Leben Freude. Dennoch habe ich immer noch sehr häufig das Gefühl: „So geht das doch nicht.“

Dieser Gedanke macht sich vor allem dann breit, wenn ich viele Dinge gleichzeitig mache und das Ende in keiner Richtung so wirklich voraussehen kann. (Als ob ich das jemals bei irgendetwas wirklich könnte – ich Hellseherin! Aber sicherlich ist es einfacher, einen klar strukturierten Plan oder eine klarer umrissene Richtung zu haben, wenn man nur eine Sache macht.)

Mich beschleicht dann plötzlich das bedrückende Gefühl, ich müsse mich nun endlich entscheiden und festlegen. Diesem Gefühl folgt dann eine kurzweilige PANIK … „los, schnell, jetzt! Mach schon! Andere (wer auch immer das gerade sein mag, Vorbilder gibt es immer die etwas besser, toller, schöner etc. machen) sind schon weiter! Wo soll das mit dir hinführen?“ (innere Dialoge können die schlimmsten sein, da ist jegliche Kritik von außen oftmals noch ein Kompliment dagegen!)

Doch was sind eigentlich die Vorteile vom Festlegen? Wozu soll das gut sein?

  • Wer fokussiert an einem Ziel, einem Projekt, an seinem Unternehmen usw. arbeitet, richtet sich komplett danach aus!
    Alles wird für einen Zweck zusammen gesammelt, erlernt, verwoben, Informationen werden unter einem „Oberthema“ verknüpft.
  • Für Menschen mit geschäftlich genauer Fokussierung können ihre Zielgruppe besser bestimmen, können genauer bewerben und sind so meist produktiver und den Umsatz betrachtet erfolgreicher. Wer sich nur auf einen Partner festlegt wird statistisch gesehen eine vertrautere, innigere, intimere und langfristigere Beziehung haben als Menschen die laufend von einem zum nächsten hüpfen oder gar mehrere Partner gleichzeitig haben.
  • Wer sich nur auf eine Richtung, ein Produkt, eine Zielgruppe, eine Partner, ein(e) …. festlegt, läuft Gefahr kläglich zu scheitern.

Entscheidung gefällt. Klare Sache!

Ich setze mich also hin und mache einen Plan zur Festlegung. Alles was im Moment nicht wichtig ist wird abgebrochen und jetzt wird nur noch das Wichtigste und erfolgversprechendste gemacht und die Scheuklappen aufgesetzt – jetzt lenkt mich keiner mehr ab!
So ist häufig die erste Panik-Reaktion bis die entgegengesetzte Frage sich fast wie von alleine stellt:

Was spricht gegen das Festlegen und Plan B-Z?

  • Das Risiko des Umfallens ist beim Stand auf einem Bein einfach wesentlich größer, als bei 2, 3, 4 oder noch mehr Standbeinen. Wahrscheinlich fällt es uns aus unserem Sicherheitsdenken/-fühlen heraus einfach von Natur aus schwer uns auf etwas festzulegen.
  • Festlegen ist oft mit Arbeit, Routine und damit mit Langeweile bzw. dem Abhanden-sein von Spaß verbunden.
  • Wer sich festlegt legt sich oftmals aber seine Grenzen „zu eng“.
    Bedeutet: Wer sich zu genau festlegt, dem droht die Gefahr Neues, Gutes, Schönes und Tolles nicht zu erkennen, aufgrund eines „Tunnelblicks“. Was nicht offensichtlich und geradewegs mit der Festlegung verbunden werden kann fällt aus dem Raster. So werden wertvolle Querverbindungen, wertvolle Informationen usw. gar nicht erst aufgenommen.

Was nun- was tun?

In einigen Lebenssituationen und für einige Ziele ist es wichtig und NÖTIG sich festzulegen. Für andere Bereiche ist es jedoch Lebensnotwendig zu wissen wann man von einem vorgesehenen Plan abweicht und etwas neues beginnt. Es gibt kein allgemeingültiges Rezept für „Erfolg in einer Sache“ bezüglich „festlegen“ oder „nicht-festlegen“.

Viele erfolgreiche Menschen haben häufig ihren Plan, ihre Richtung und Ihre Ideen verändert, verworfen, neu begonnen und anderes versucht …
Es gibt genug Menschen, die vielerlei Interessen hatten und diese auch ausgelebt haben ohne sich explizit festzulegen zumindest nicht direkt für andere ersichtlich.
Schauspieler die auch als Sänger die Welt beglücken, Leonardo DaVinci (Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph) oder um mal ein etwas „normaleres“ Beispiel zu nennen: berufstätige Mütter und Väter.
Würde man ihnen sagen, sie legen sich nicht auf eine Aufgabe oder Rolle fest?

Die Fragen dazwischen:

Was bedeutet es eigentlich sie festzulegen? Wie eng muss diese Festlegung geschnürt sein und muss die Festlegung für jeden klar erkennbar, nachvollziehbar und verständlich sein um sie als „festgelegt“ und „fokussiert“ durchgehen zu lassen?

Hätte man DaVinci gefragt hätte er sich vielleicht gar als völlig gradlinig und fokussiert bezeichnet, allerdings in einem viel breiter gesteckten Rahmen. Er hätte sich nicht als Maler oder Architekt definiert, sondern als forschender Mensch. Sein Ziel und seine Aufgabe war „das Erforschen“. Dabei war er nicht auf die Erforschung des Menschen festgelegt oder auf die Malerei, sondern er nutzte seine Interessen um Dinge für sich verständlich zu machen und sein Talent der Malerei um diese Erkenntnisse dann mit anderen in Form von Bildern zu teilen.

Die Frage nach der Festlegung ist also nicht immer eindeutig zu klären und manchmal ist etwas, was einem völlig konform mit den eigenen Zielen erscheint für andere völlig unverständlich und ab-wegig.

Unsicherheit

Doch gerade wenn wir nicht ganz sicher sind, was wir wollen, was uns wichtig ist und wohin die Reise uns führen soll können wir auch nicht abschätzen, ob wir Unterschiedliches tun weil a) es Spaß macht b) es etwas zum Gesamtkunstwerk Lebenswert beiträgt oder c) weil wir unsicher sind oder uns ablenken wollen von den eigentlichen Dingen die wir tun sollten?!?

Für mich stellen sich dann manchmal diese Fragen:

  • Wann weiß ich, dass ich etwas aufgeben soll , um mich auf das „Wesentliche“ zu konzentrieren? (Wann ist der Gaul tot-geritten und wo liegt auch nach weiterem Graben einfach kein Gold am Grund?)
  • Wie erkenne ich, dass ich etwas weitermachen soll und auf der Richtigen Spur bin?
  • Kann ich meine Energie auf mehrere Projekte aufteilen und versuchen so mehrere Dinge parallel zu betreiben, um eine längere Beobachtungszeit zu haben? Oder raube ich mir so die Kraft für etwas, das mich meinem Ziel schneller näher bringt, wenn ich mich darauf fokussieren würde.
  • Sollte ich mich nur auf ein Projekt konzentrieren und das richtig machen?

Keine Antwort – Probieren geht über studieren

Dinge zu hinterfragen und selbstkritisch mit Entscheidungen umzugehen ist eine gute Sache und manchmal führt dieses Hinterfragen auch dazu, dass man ein begonnenes Projekt auf halber Strecke einfach fallen lässt und ein anderes aufnimmt. Das ist ok. Ich glaube man muss vieles im Leben einfach ausprobieren um festzustellen, ob es einen weiterbringt oder nicht.

Am wichtigsten glaube ich ist es bei all dem zu wissen, WAS WILL ICH!??!? … denn wenn man sich darüber im klaren ist, dann wird man alles was man während des Lebens macht für dieses Ziel und das WAS ICH WILL nutzen können. Eine Ausbildung die vielleicht nichts mit dem Ziel gemein zu haben scheint wird plötzlich in der Betrachtungsweise „Alles dient meinem Ziel“ zum neuen Ideengeber, neuen Verknüpfungspunkt oder zum Sprungbrett für einen anderen Schritt.

Wisse was du willst und dann bist du automatisch festgelegt … nämlich auf das Verwirklichen deiner Träume !!!

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