Wortkunst aus Japan: Haikus

Wortkunst aus Japan: Haikus

Ich habe vor einigen Tagen das erste Mal in meinem Leben von Haikus und da es mit der Kultur eines anderen Landes zu tun hat und etwas mit Worten, lag es nahe euch davon zu berichten. Ich fand es zudem schön gerade jetzt von dieser traditionellen japanischen Gedichtform zu erfahren, da weil Japan gerade in aller Munde ist, jedoch lediglich durch Katastrophenalarm. All die Traditionen, Künste, alles Schöne in Japan wird  gerade von den aktuellen Berichten erdrücken. Da war diese „Entdeckung“ für mich ein kleines bisschen „Aufatmen“. Haikus sind, wie ich finde, schön, simple und regen zum Nachdenken an.

 

a towering wave
eats small islands and is gone
a butterfly bows
by Carole Dwinell

Haikus und Senryus

Während Haikus sich mit dem Thema Natur auseinandersetzen geht es thematisch bei Senryus um das Seelenleben. Der Unterschied besteht also lediglich in der Thematik der Verse.

Was sind nun aber Haikus?

Das Wort “Haiku” stammt aus dem Japanischen und bedeutet auf Deutsch “lustiger Vers”, dabei muss der Vers, wie schon geschrieben, überhaupt nicht belustigend oder komisch sein. Viele, die ich bisher gelesen haben, waren alles andere als komisch, wirken jedoch aufgrund ihrer scheinbaren Zusammenhanglosigkeit, Kürze und Wirkung der Unvollkommenheit lustig beim darüber hinweglesen. Haikus sind die kürzeste Gedichtsform der Welt (laut Wikipedia). Deutsche Haikus, falls man das überhaupt so nennen kann, setzen sich aus 3 Zeilen zusammen. Die erste Zeile hat 5 Silben, gefolgt von einer 7-silbigen Zeile, dann wieder 5-silbig.

Die klassischen, japanischen Haikus bestehen aus sogenannten „Moren“  ebenfalls 5-7-5 getaktet. Jedoch hat man festgestellt das diese 17 Einheiten nur 10-14 deutschen Silben entsprechen,  sodass man mehr und mehr dazu über geht sich in der Kunst zu üben, was man sagen möchte in weniger Silben auszudrücken.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold- Haikus sind die Kunst wenig zu sagen und den Raum für eine ganze Geschicht, die sich im Kopf abspielt, zu öffnen…

Das ist auch generell für mich das spannende an den Haikus – wie viel nur 17 Silben transportieren könne fasziniert mich! Unser Gehirn schafft es tatsächlich, zumindest meins, mich so zu täuschen, dass ich eine ganze Geschichte darin lesen kann. Wie auch bei Songtexten. Wie oft habe ich mich schon mit Menschen über einen Song oder ein Gedicht unterhalten und festgestellt dass sie wiederum ganz andere Inhalte daraus ablesen! Genau DAS ist die Kunst, sicherlich auch bei einem „HIT“ … möglichst viele Menschen zu berühren mit der Musik und den dazugehörigen Worten indem man möglichst genau in der Themenwahl ist und doch ungenau genug, um möglichst viele „Gleichgesinnte“ zu finden.

Mehr über Haikus und Senryus findest du bei Wikipedia .

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