Das Risiko der Offenheit

Das Risiko der Offenheit

Warst Du schon einmal in einer Situation in der du nach deiner Meinung gefragt wurdest und du einfach nicht geschafft hast, eine ehrliche und offene Antwort darauf zu geben?
Würdest du vielleicht gerne jemandem sagen, wie sehr du sie oder ihn magst, hast aber Angst vor der Reaktion, einem peinlichen Moment oder sogar vor Ablehnung?
„Das kann man doch nicht sagen“ …

Offenheit ist nicht gleichbedeutend mit verletzen

Einige Menschen verwechseln „Offenheit und Ehrlichkeit“ manchmal mit Bösartigkeit und ungefilterten, unbedachten, situationsabhängigen Aussagen und glauben daher es sei besser, die eigene Meinung bei sich zu behalten. In diesem Fall würde ich sogar dazu raten! Offen die eigene Meinung und die eigenen Gefühle zu äußern, muss weder aus dem Affekt geschehen, noch in genau den Worten erfolgen, die einem gerade durch den Kopf schießen. Offenheit in der Kommunikation sollte dazu dienen, sich besser zu verstehen und nicht verbale Kriege zu führen. Mal abgesehen davon ist das oft einfach nur spontan, schnell und Abwehr und hat wenig mit Ehrlichkeit zu tun.

Vielleicht helfen Beschimpfungen kurzfristig, dem eigenen Ärger Luft zu machen. Vielleicht schafft man sich damit auch den benötigten Abstand zu jemandem, den man einfach nicht (mehr) um sich haben möchte, aber was dann?

Reagieren wir spontan und schießen heraus, was uns gerade durch den Kopf geht, dann hat das erst einmal etwas Befreiendes. Oftmals fühlt man sich dann auch noch stark, überlegen und unverwundbar. Und dann? Hinterher überlegt man sich dann, ob das so richtig, angemessen oder fair war! Plötzlich befasst man sich viel mehr mit dem „was habe ich getan?“, als mit der Freude darüber endlich ein Stück Klarheit in eine verworrene, unausgesprochene Situation gebracht zu haben?! Und das sollte Offenheit eigentlich bewirken. Klarheit, Nähe und Verständnis. Wozu also das Ganze?

Sortiere vor

Was stört Dich wirklich an dieser Person? Welche Aspekte davon haben vielleicht eher etwas mit Deiner Vergangenheit und bekannten Situation zu tun, statt tatsächlich mit dieser aktuellen Person und Situation? Für diese Frage kurz inne zu halten und Deine spontanen Emotionen etwas vor zu sortieren, kann helfen am Ende tatsächlich das auszusprechen, was zur Lösung des Konflikts und Deiner inneren Aufgewühltheit beitragen kann.

Ehrlich, Ich mag Dich!

Komischerweise fällt es vielen Menschen viel schwerer, jemandem etwas Nettes zu sagen oder sogar große und schmeichelnde Worte offen auszusprechen. Ist doch irre oder? Warum? Meist, weil wir glauben es sei peinlich! Aber ist das wirklich peinlich?

Wie fühlen wir uns, wenn uns jemand sagt, dass wir besonders, toll, nett usw. sind? Ist unser erster Gedanke da etwa: Oh nein, die Person ist so peinlich, wie kann die/der nur so etwas sagen?

Doch wenn wir selbst etwas „Herzliches“ mitteilen wollen räumen wir der Überlegung „Sowas kann ich doch nicht sagen, das ist peinlich!“ viel Platz ein.

Wie könnte ein Kompliment peinlich sein? Die Aussage an sich ist eigentlich nur eine offene Mitteilung. „Peinlich“ wird es (gefühlt) nur, wenn wir dabei Erwartungen an unser Gegenüber haben und diese nicht erfüllt werden. Erfüllen sich die damit verknüpften Wünsche, kann so ein Aussprechen die beste Entscheidung des Lebens werden. Doch selbst wenn nicht,… die Person weiß ja nichts von unseren Erwartungen – peinlich ist es also nur im eigenen Kopf!

Mal ehrlich, ist es peinlich oder ist es einfach nur so „offen“, dass wir das Gefühl haben sämtliche Schutzmauern hinter uns zu lassen und uns verletzlich zu machen?

Ganz im Gegenteil! Auch wenn ich selbst zögere solche mauerbrechenden Gefühle auszusprechen, empfinde ich diese Qualität bei anderen (oder in Momenten in denen ich es tue) immer als Stärke und Selbstbewusstsein.Ich stelle gleichzeitig fest, dass durch diese offenen und ehrlichen Worte eine völlig neue Ebene von Vertrauen möglich wird. Das schafft Verbindung und irgendwie wird dadurch die Welt etwas schöner … dafür lohnt es sich doch ein paar Steine im Mauerwerk zu verlieren, oder?

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