Was Hühner und Schweine mit Liebe zu tun haben …

Was Hühner und Schweine mit Liebe zu tun haben …

Vor einigen Tagen habe ich die Fabel von Huhn und Schwein gehört und seither mache ich mir Gedanken über die Liebe. Hinzu kam noch, dass mir wieder das Buch „Glücksregeln für die Liebe“ in die Hände fiel und alles in allem musste ich letztlich zugeben: Ich bin oft ein Huhn und wäre aber gerne dauerhaft ein Schwein!

Aber jetzt mal ganz langsam und ganz von vorn …

Für alle, die besagte Fabel nicht kennen:

Die Geschichte vom Huhn und dem Schwein

Huhn und Schwein laufen gemeinsam einen Weg entlang, als das Huhn den Vorschlag macht, gemeinsam ein Restaurant zu eröffnen. Dem Schwein gefällt diese Idee und es fragt nach einem möglichen Namen, worauf das Huhn Antwortet: „Speck & Eier“. Daraufhin lehnt das Schwein dankend ab, da ihm an der Antwort die Haltung des Huhns bewusst wird.

Das Huhn will lediglich beteiligt (involvement) sein bzw. ist bereit etwas zu der Projekt beizutragen (die Eier). Während dieser Beitrag leicht zu leisten ist, indem das Huhn das Ei legt und sich dann wieder anderen Tätigkeiten widmen kann, ist das Schwein daruf und dran, hier eine Gesamtverpflichtung (commitment), bis zum Tode, einzugehen. Eine sichtlich unausgeglichene Form der Zusammenarbeit.  (Die Englischen Worte drücken diese beiden unterschiedlichen Einbeziehungsweisen der eigenen Person etwas besser aus, aber ich denke der Sinn wird klar!?)

Diese Fabel wird häufig in Firmen und im Zusammenhang mit Projekten verwendet. Das Schöne an Fabeln und Geschichten ist jedoch, dass sie der Interpretation bedürfen und somit auf unterschiedliche Bereiche zutreffend sind.

Ich habe beim Hören gleich an Liebe und Partnerschaft gedacht – wo doch auch gerade wieder Valentinstags Zeit war und Liebe in aller Munde (ob als Wort oder Schokolade).

Erwartungen an den Partner

Wie oft erwarten wir von unserem Partner völlige Hingabe, eine 100% Zusage, Zugeständnisse und seine ganze Liebe und Fürsorge, während wir uns noch die Option offen lassen, uns aus der Beziehung zu stehlen, falls er/sie nicht „gut“ genug ist?!

Wie oft ist ein Fuß noch in der Vergangenheit, mit dem Gedanken  „Notfalls zurück“, und ein Auge in die Zukunft gerichtet: „Vielleicht finde ich noch was Besseres?“ Während unser Partner im Hier und jetzt vor uns steht! Mit einem Bein steht sich’s schwer und mit einem Auge sieht sich’s auch nicht besonders gut. Wie soll also eine gesunde Partnerschaft entstehen?

Ausgewogener Beziehungsinput

Treffen zwei Hühner aufeinander kann das ganze ja zumindest noch Spaß machen, doch mit inniger, großer Liebe wird das wohl wenig gemein haben. Richtig kompliziert wird allerdings die Konstellation aus Huhn und Schwein. Der eine ist bereit sich auf die „Schlachtbank“ (keine besonders gelungene Matapher für eine gelungene Beziehung aber der Sinn wird klar) legen zu lassen, während der andere hier und da ein Ei in die Runde schmeißt und sich dann wieder anderen Dingen seines Lebens zuwendet.

In dem schweinischen Zusammenhang möchte ich auf 2 Regeln aus dem Buch von Pierre Franckh „Glücksregeln für die Liebe“ zitieren:

Glücksregel #3 „Du bekommst immer nur, was du gibst“

Das mag naiv sein, an diese Art der weltlichen Gerechtigkeit zu glauben, ich tue es trotzdem! Das gilt, wie die obige Fabel, auch für andere Bereiche und keineswegs nur für Liebesbeziehungen. (Wie’s in den Wald ruft… – auch dieser Spruch ist bekannt)

Franckh stellt, wie so manch kluger Mensch heraus, dass unser Partner nur unser Spiegel ist. „Wie auch immer im Moment deine Beziehung aussieht, sie wird immer nur das widerspiegeln, was du mitgebracht hast“ und bereit bist zu geben. Wer also eine erfüllte Beziehung leben möchte und von seinem Partner etwas haben möchte, sollte mindestens die gleiche Energie für die eigene Veränderung in diese Richtung aufbringen.

Lustig ist, dass wir häufig ein ganz anderes Gefühl dazu haben, was wir GEBEN und was wir bekommen! Bei „Du bekommst immer NUR, was du GIBST“ höre ich viele laut aufschreien „SCHÖN WÄR’S!!!“

So einfach scheint die Kalkulation nicht zu sein – die Krux an der Sache ist: Es darf eben keine Kalkulation sein! Sonst stehen wir in jedem Fall enttäuscht da.

Was also tun?

Werde DU DIR, für DICH bewusst, was du haben möchtest und wen! Egal was diese Person dann tut, wirst du dir treu sein und dein Handeln wird nicht abhängig sein vom Handeln eines anderen Menschen. Ich weiß das klingt edel und gut, ist jedoch SAU schwer, aber eben auch unsere einzige Möglichkeit. Denn sobald ich etwas mit einer Erwartung nach außen tue, ist die Wahrscheinlichkeit der Enttäuschung fast 100%ig gegeben!!!

Was nicht heißt man sollte vom Leben nichts erwarten – nur eben etwas weniger von seinem Partner und mehr von sich. Sei flexibel in der Erfüllung deiner Wünsche. Oder würdest du dein Traumauto zurückgeben, nur weil es in der falschen Farbe kommt, wenn es dir jemand schenkt?

Glücksregel #6: „Löse dich von Vergangenem“ – schweife nicht in die Zukunft!

Franckh hat jedoch noch mehr Tipps. Löse dich von Vergangenem und sei in der Gegenwart. Das ewige HIER und JETZT! Noch so ein „einfaches“ aber doch „schweres“ Ding. Die GEGENWART!

Die Sehnsucht nach Vergangenem und Zukünftigem verhindert das Gegenwärtige! Wer ständig mit Dagewesenem vergleicht oder nach Besserem sucht, wird nie DEN PASSENDEN Partner finden und ist dieser auch NOCH so perfekt.

„Nicht loslassen heißt auch NICHT FREI sein!“ Wir versuchen und an etwas oder jemanden an uns zu binden, aus Angst alleine zu sein, aus Angst nichts mehr Wert zu sein, alles zu verlieren usw. Was wir darüber völlig übersehen, sind die Chancen, die sich im Loslassen und in der der Leere bieten. (Ich fülle ja auch kein Rot- auf Weißwein, sondern nehme ein neues, leeres Glas) Wenn der Platz besetzt ist, kann auch nicht durch etwas Tolles ersetz werden.

Glauben, hoffen, vertrauen …

Liebe ist keine mathematische Gleichung. Auch wenn es vielleicht ein chemischer Prozess ist, hormonell nachgestellt werden kann, ist es nicht „einimpfbar“ oder „heilbar“. Wer an die Liebe glaubt, ist eben auf Glauben und Hoffen angewiesen und muss vertrauen, um 100% von sich geben zu können. Nur so können auch 100% „geliefert“ werden.

Wenn du also vielleicht gerade da vor deinem Computer sitzt, diese Zeilen liest und dich fragst, warum du in einer komischen Beziehung steckst oder in keiner, oder warum um dich herum Chaos herrscht oder du bemerkst, dass du schon einige Chancen auf den „Jackpot“ verschenkt hast, weil du dich nur etwas einbringen wolltest, Bein und Augen aber noch an anderer Stelle zu Gange waren: Werde zum Schwein! Das kann weh tun, aber es ist deine einzige Chance auf 100%.

Das lässt sich übrigens auch auf deine Freundschaften, Familie oder deinen Job übertragen…. du musst dich nicht immer für’s Schwein-Sein entscheiden, aber bemerke, dass du die Wahl hast und dass du bestimmst, was am Ende wieder zu dir zurück kommt.

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