Was ich bisher nicht über mein 2016 wusste

Was ich bisher nicht über mein 2016 wusste

Das Jahr 2016 geht zu Ende und es gehört offensichtlich nicht zu den besten meines Lebens. Nett formuliert endet es wohl „deutlich unter seinen Möglichkeiten“, könnte man meinen.
Mein Freundeskreis scheint diese Meinung zu teilen und auch viele Medien, die ich konsumiere, fassen das Jahr bestenfalls als “holprig” zusammen. Da ist es ein Leichtes mit in den Kanon einzusteigen und Einheit zu schaffen in gemeinsamer Beschwerde.

2016 war ein Scheiß-Jahr, das sagt sich so schnell daher, aber stimmt das denn wirklich?

Persönlich gesehen war es ein durchschnittliches Jahr, mit weniger erfüllten Erwartungen als gehofft, anders als geplant und schneller vorbei als gefühlt ausgelebt.
Alles kein Drama und auch nichts, was es für mich, auf individueller Ebene, wirklich zu einem Scheiß-Jahr gemacht hätte. Abgerutscht in die Riege der “Buuh-Jahre” ist es sicherlich eher durch Dinge, die rund um den Globus passiert sind. Die Zusammenfassung hiervon lässt sich leicht mit „fuck 2016“ ergooglen.  Aber darum soll sich dieser Rückblick nicht drehen!

Die Wende

Das Jahr 2016 nimmt, zum Ende hin, eine überraschend positive Wende, wie ich finde. Traurig, dass es einen tragischen Vorfall dazu gebraucht hat und dennoch … irgendwas ist anders. Besser, klarer, unaufgeregter, besonnener. In mir ist das Gefühl gewachsen, dass wir näher gerückt sind, zusammenhalten und Werte neu definieren.

Was ist Anstand? Was ist Mut? Was ist Gemeinschaft? Was bedeutet Freiheit und was sind wir bereit dafür zu tun und was in keinem Fall? Was treibt uns an? Welche Waffen setzen wir ein? Hass oder Liebe?

All diese Fragen wurden in den letzten Tagen, nicht nur in meinem Kopf, gewälzt! Zahlreiche Menschen um mich herum – online und offline beschäftigt all das. Mir macht das Mut. Es stimmt mich versöhnlich mit 2016 und lässt mich glauben, dass Schmerz und Leid eben auch ihren Sinn haben – auch wenn es natürlich schön wäre OHNE. Offenbar brauchen wir Menschen diese Dualität, um Gut von Böse unterscheiden zu können und damit das Gute eben als solches auch schätzen zu können.

Mein Plan für 2016

Ich hatte mir zu Beginn des Jahres vorgenommen, 2016 zu nutzen, um mehr Zeit mit Freunden zu verbringen. Ich wollte Menschen besuchen, die ich viel zu lange nicht gesehen hatte, mehr Zeit für die aufbringen, die ich zu oft als „selbstverständlich“ hinnehme und die daher weniger von meiner Aufmerksamkeit abbekommen, als sie sollten und wert sind.
2016 sollte zum Jahr werden in dem ich mich mit Menschen wiedertreffen, die ich lange nicht gesehen hatte.
Ich wollte mehr JA sagen, ohne darüber nachzudenken, ob es gerade “passt” oder “sinnvoll” ist, um so wenig wie möglich neue “ich sollte – Sätze” zu meiner Lebensliste hinzuzufügen.
War wohl nix – dachte ich. 2016 hat versagt (naja, oder eben ich).

Was dann aber geschah …

Je mehr Leute ich traf und bemerkte, wie schön der Austausch ist, desto klarer wurde mir, wie gern ich diese Menschen mag, wie vielen ich aber, leider auch in 2016, zeitlich nicht gerecht werden konnte.
Ich bemerkte, wie viele Überraschungen ich erleben durfte, durch das Auflebenlassen alter Kontakte und durch den Zugewinn neuer.
Ich kam auf immer mehr Ideen, wurde gleichzeitig enttäuscht und positiv überrascht, nur um am Ende festzustellen – die Liste, die ich eigentlich abarbeiten wollte, hat sich nur verlängert und erweitert.
Vielleicht macht man dieses “Fass” deshalb oft gar nicht erst auf …

Es war nur in wenigen Bereichen ein Jahr, wie ich es geplant hatte. Es war sicher nicht das Jahr, in dem es mir leicht fiel positiv gestimmt zu bleiben. Allzu häufig fehlte mir dazu die Zuversicht. Das hat mir stellenweise innerlich den Boden unter den Füßen weggerissen.

Und plötzlich ist es um – das Jahr.

Jetzt ist schon wieder Weihnachten und es kommt daher, mit einem (vielleicht) gespielten “Zur-Ruhe-Kommen”, aber dennoch mit einem ehrlichen – wenn auch hektischen und kurzen – Besinnen.
Ein schnelles “Danke”, ist eben immer noch besser keinerlei Anerkennung. Ein An-jemanden-denken besser als Ignoranz und eine gedruckte oder getippte Zeile, immer noch besser als kein einziges Wort.

Also freue ich mich über jede Nachricht, denn das alles macht einen Unterschied für mich.
Die letzten Tage waren voll von wunderschöner, rührender Post – analog und digital!
Das zeigt mir, dass mein Jahr vielleicht nicht durchdacht war oder planerfüllend oder lange genug, um irgendwelche Listen abzuarbeiten. Eins aber habe ich geschafft: Einen großen Teil meiner Zeit mit Menschen zu verbringen, die mir wichtig sind und zu erfahren wie wichtig mir all das wirklich ist.

Also lasse ich das Jahr an dieser Stelle noch einmal revue passieren und stelle fest:
Es gibt viele tolle Leute da draußen. Viele davon stehen mir sehr nah, einige etwas ferner. Viele andere tolle Leute kenn ich vielleicht noch gar nicht – noch nicht!
Genau diese Menschen lassen mich immer wieder Hoffen, Lieben, Lachen und das Leben genießen – auch in einem Scheiß-Jahr.

Dafür möchte ich Danke sagen!

Danke für Freundschaften, alte und neue Bekannte. Danke für tolle Gespräche und Diskussionen, Umarmungen und gemeinsames Schweigen. Danke für das gezeigte Interesse, für ehrliche Fragen, für skurrile Begegnungen, kurzweilige Bahnfahrten, durchzechten Nächte, das ein oder andere Glas Gin zu viel, Liebesflashs, gemeinsame Rückblicke und Vorschauen, für’s Aufnehmen, für’s Wählen, für’s Einladen. Für all das Lachen, für Liebesbekenntnisse und Zurückweisungen ohne Ablehnung.

Ich habe das Glück  “ich” sein zu dürfen und trotzdem (haha) unglaublich viel Liebe und Anerkennung zu erfahren – für genau dieses “ICH”.
Für den Fall, dass ich hier und da dann doch mal eine Abreibung einstecken muss, ist immer jemand von euch da, der sagt: “und wen juckt diese Meinung nochmal?…”
Dank euch ist die Welt, auf gute Weise, bunt. Dank euch kann ich meinen Fokus auf Schönes richten und andere damit anstecken. Dank euch habe ich das Gefühl mehr bewirken zu können, weil ich nicht alleine stehe auf weiter Flur.
Ihr setzt euch auf liebevolle, respektvolle, kritische und förderliche Art und Weise mit mir und unseren gemeinsamen Themen auseinander. Das alles ohne mein Vertrauen in euch (und uns) zu erschüttern.
Das ist ein rieeeeeeeeeesen Geschenk! DANKE!

An dich – Liebes 2016:

Also ja, liebes Jahr 2016! Das war keine besondere Glanzleistung die du da abgeliefert hast, aber du hast mich gezwungen vieles, was ich für Selbstverständlich gehalten habe, zu hinterfragen, in Aktion zu treten und mich zu Besinnen. Darauf, wohin die Reise gehen soll, wie und mit wem.

Ich habe Bilanz gezogen und festgestellt: Dank dir weiß ich, wie reich ich wirklich bin und dieser Reichtum ist Krisen- und Crashsicher – das haben wir dann jetzt mal ausgetestet!

Viel Glück 2017 – das wird ein Kinderspiel wollen wir hoffen!

Auf ein friedvolleres, liebvolleres, wärmeres (auch sommermäßig!), schönes, freundschaftliches, achtsames, werteorientiertes und erfolgreiches (was immer das für euch bedeuten mag) neues Jahr und ein wunderschönes Weihnachtsfest.

Weihnachtliche Grüße – und vergiss nicht: Die Welt liebt dich.

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