Wie peinlich! Wie, peinlich?

Wie peinlich! Wie, peinlich?

Ich glaube ich kenne keine Person, der noch nie etwas Peinliches im Leben passiert ist. Einigen ist es schon peinlich auf der Straße zu stolpern, andere haben eine weitaus höhere Peinlichkeitstoleranz. Was ist aber dieses PEINLICH (sein/fühlen) eigentlich?

„Peinlich“ leitet sich eigentlich von dem Wort „Strafe“ ab und wurde im Zusammenhang mit körperlicher oder anderer schwerer Belästigung in Zusammenhang gebracht.

Während eine „peinlich Befragung“ (Folter) früher noch körperlich zu spüren war, so würden Menschen heute darunter sicherlich vieles verstehen, jedoch keine körperliche, von außen zugefügte Foltermethode. Heute verstehen wir weitläufig unter „PEINLICH“ ehr Beschämung, Scham, Schande, Blamage, Bloßstellung … Ein Gefühl der Verlegenheit, eine Verunsicherung. Im Grunde ein Art „Ankratzen des Selbstbewusstseins“.

Wie entstehen Peinlichkeit? Warum sind uns Situationen/Menschen/Taten/etc. peinlich?

Dieses Gefühl kann durch unterschiedliche Weise hervorgerufen werden: Wenn die eigene Intimsphäre verletzt wird oder wenn wir glauben, durch unsere Handlung sozialen Erwartungen oder Normen nicht zu entsprechen. Das Fremdschämen ist eine „Fremd-Peinlichkeit“, die ebenso ausgelöst wird, jedoch für einen anderen Menschen. Nicht unsere eigene Handlung fällt aus dem Raster sondern die eines anderen Meschen, für den wir uns dann mit- oder stellvertretend schämen. Ich finde dieses Fremdschämen zwar nicht besonders förderlich, aber sehe ich dahinter viel Empathie für eine andere Person und das ist doch schon mal gar nicht schlecht!!!

DAS macht MAN nicht!

Dieser Satz schafft es auch den Menschen mit hoher Peinlichkeitstoleranz anzuzeigen, dass hier gerade etwas peinlich ist – auch wenn das gegebenenfalls nur für die Person zutrifft, die diese Aussage trifft.

Was ist DIR peinlich?

Das gute an diesem Gefühl heute ist: es ist zur reinen Kopfsache geworden! Keiner foltert uns, wenn wir etwas „Peinliches“ tun – keiner, außer unserer Gedanken! Wie peinlich! Bist du vielleicht schon einmal eine Treppe in der Öffentlichkeit hinab oder hinauf gestolpert? Ist Dir im Restaurant das Essen vom Teller geglitten? Im falschen Moment das richtige Gesprächsthema nicht eingefallen? Oder wurde Deine Liebe, die Du offen ausgesprochen hast nicht erwidert oder Du wurdest sogar dafür belächelt? Ist Dir vielleicht vor jemandem ein Pups entwichen? Stand der Hosenstall zu weit auf oder flog der Rock etwas zu hoch? Vielleicht hast Du aber auch „nur“ mal versehentlich Deinen Vorgesetzten „unerlaubter Weise“ geduzt!?! WIE PEINLICH!? Wer sagt das eigentlich?

Vielleicht hast du Dich in einer dieser Situationen wiedergefunden? Entweder, weil es Dir selbst schon passiert ist, oder weil Du Dir total gut vorstellen kannst, wie peinlich das für jemanden sein könnte?!

Übe Dich im „peinlich – sein“ und sei eine Bereicherung!

Ich mag „Peinlich“! Natürlich ungerne das Empfinden, aber Peinlichkeit ist eine unserer wunderbaren Schwächen, denn sie ist niemals schädlich (zumindest in meinem Verständnis). Wenn etwas „peinlich“ ist, bedeutet das immer nur, dass es ungewöhnlich, außer der Norm, anders und vielleicht etwas tollpatschig ist. Es ist jedoch niemals bösartig. Meist ist Peinlichkeit sogar die Tür zur Lockerung, Entspannung und zu herzlichem, gemeinsamem Lachen.

Peinlichkeit – das Sprungbrett der Alltagshelden

Wer als Peinlicher den Mut hat, einfach über diesen Moment hinweg zu sehen und sich beispielsweise dem Gelächter anschließt, hat meine Hochachtung. Wie häufig habe ich schon erlebt, dass sich jemand in eine peinliche Situation gebracht hat, um beispielsweise eine Frage zu stellen, die ich mich nur nicht getraut habe zu stellen? Das sich für jemanden „fremd-geschämt“ wurde, nur weil er/sie unüblich gekleidet war? oder oder oder …

Peinlich sein heißt oft einfach nur „anders sein als erwartet“ und das bedeutet für viele auch „sie selbst“ zu sein. Ab und zu etwas „peinlich“ zu sein gibt uns also auch die Chance etwas mehr „selbst“ zu sein, etwas zu tun, das in uns ist, das wir uns aber aufgrund von „Normen“ nicht erlauben. Hier ist natürlich nicht das verrutschte Kleidungsstück oder der Stolperer gemeint, sondern vielmehr Situationen und Aktionen, in denen wir uns zurückhalten, weil wir glauben es könnte eine Blamage werden. Du liebst es zu singen? Dann tue es! Du schreibst gerne Gedichte? Du spielst gerne ein Instrument? Du schauspielerst gerne?

Vielleicht wird kein Superstar aus Dir, aber sicher ein glücklicherer Mensch, wenn Du tust was Du magst!

Mir ist schon bei einigen Menschen aufgefallen, dass ihnen das anfangs am peinlichsten ist, was sie am liebsten tun. Ich habe mir das so erklärt, dass die Angst vor Kritik oder „negativen“ Reaktionen viel größerer ist, bei etwas Bedeutendem. Wenn jemandem etwas egal ist, sind es die Reaktionen meist auch. Umso mehr einer Person jedoch an einem Projekt liegt, desto persönlicher wird die Reaktion genommen. Warum eigentlich?

Der Trick ist – nur was DIR peinlich ist, IST auch wirklich peinlich.

Wenn wir also lernen uns selbst mit mehr vertrauen zu begegnen und das auch auszustrahlen, werden weniger Dinge als „peinlich“ angesehen. Jeder stolpert Mal, ja und? Warum nicht mal etwas herzlicher mit sich selbst sein? Ein Lächeln, ein „upps“ oder „einfach weitermachen“, können Wunder bewirken und falls das Verlangen nach Klärung da ist – zeitnah erledigen!

Peinliche Momente lohnen sich im Gedankenspeicher nur in der Rubrik „bereichernde Momente“ – falls sie da nicht hinpassen war’s nicht merkenswert oder einfach nicht peinlich 😉

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