Kreativität – wieder so ein „Buzzword“, das total angesagt ist.
Jeder soll es sein, will es sein oder muss es sein. Dabei gilt hier häufig „Je oller, desto doller“.
Aber was ist Kreativität eigentlich?
Eine Definition, über die ich gestolpert bin, besagt: „Kreativität bezeichnet die Fähigkeit einer Person, Ideen oder Produkte hervorzubringen, die sowohl NEU als auch den Umständen angemessen sind.“ (aus: „Psychologie“ von Richard J. Gerring und Philip G. Zimbardo, 2016, S. 313ff.)
Kreativität ist eine Form der Lösungsfindung
Daher ist für mich nicht jeder Klecks und alles Schräge gleich auch kreativ, denn es ist vielleicht „NEU“, aber ist es den Umständen angemessen? Kreativität ist kein Selbstzweck, auch wenn das manchmal so suggeriert wird. Es ist eine Fähigkeit, die uns dabei helfen soll, Probleme zu lösen. Kreativ zu sein ist also eine ganz praktische Eigenschaft und ich glaube, wir besitzen sie alle – nur das Training kommt bei vielen von uns zu kurz.
Warum man Kreativität trainieren/üben sollte?
Wer kreativ ist oder diese Fähigkeit schult, trainiert sich an, Probleme aus mehr als nur einer Sichtweise heraus zu analysieren und damit auch zu lösen. Es dient also dazu, mehr Optionen zu haben und damit auch eher zu einer „guten“ Lösung zu kommen. Einer dir und deinem Leben dienlichen und nicht nur offensichtlichen Lösung.
Wie man kreativer werden kann
Psychologen haben Tests durchgeführt, unter welchen Umständen Menschen kreativer werden. Diese drei Methoden sind dabei als kreativitätsfördernd herausgestellt worden:
- Umgib dich mit „Fremden“. Menschen, die sich mit fremden Kulturen und Denkweisen beschäftigen, denken später auch kreativer, da sich das gesellschaftlich normierte Denken teilweise auflöst. Wir lassen andere Gedanken zu, weil wir außerhalb der Grenzen unserer Kultur denken.
- Ändere deinen zeitlichen Denkrahmen, in dem du dich bewegst.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass wir weniger abstrakt denken, wenn wir uns über etwas Gedanken machen, das in der nahen Zukunft (z. B. morgen) liegt.
Wenn wir bspw. eine Feier planen, die „morgen“ stattfindet, dann wird praktischer gedacht.
Wir können jedoch nicht wirklich in die Zukunft schauen, alleine das macht uns also kreativ. Wir wissen nicht, was sich in wenigen Jahren verändern kann (Trends, Farben, Musikgeschmack etc.), also wird ganz anders über’s Feiern und die Festgestaltung nachgedacht.
Dazu muss der Zeitrahmen aber zeitlich in die Ferne (Zukunft) rücken. - Was wäre wenn… Retrospektive. Erinnere dich zurück, was alles in deinem Leben hätte passieren KÖNNEN, wenn du andere Entscheidungen getroffen hättest und etwas anderes getan/gesagt/gemacht hättest.
Diese Übungen müssen nicht zwangsläufig mit deinem akuten Problem zu tun haben. Bewiesen wurde nur, dass die Probanden kreative Lösungen zeigten, nachdem man ihnen vorher die Aufgabe gegeben hatte, sich mit fremden Kulturen zu befassen. Sie wurden dann allgemein kreativer. Ebenso, wenn sie dazu angehalten wurden, ihre Vergangenheit zu „überdenken“ oder den Zeithorizont zu ändern.
Wie also umsetzen?
Wenn du mal wieder kreativ werden musst, schau dir vorher eine Dokumentation über das Leben in anderen Kulturen an, beispielsweise China oder Nepal. Oder spiele im Kopf deine Vergangenheit durch, was alles hätte sein können.
Ich habe keine Ahnung, ob das tatsächlich funktioniert, fand den Gedanken aber spannend und werde es bei Gelegenheit mal probieren 🙂
Hier noch eine weitere Übung zur Kreativität.
Erlebe deine Welt und teile mir mit, wie’s funktioniert. Wäre spannend zu erfahren, wie es dir damit ergeht 🙂