Glaubenssätze – Ich glaube und so bin ich

Glaubenssätze – Ich glaube und so bin ich

Glaubenssätze und Geduld mit mir – Ich glaube und so bin ich.

Das Wissen und Theorien über Glaubenssätze füllen ganze Bücherregale. Für mich sind sie ein faszinierendes aber auch sehr komplexes Thema, denn unser gesamtes Leben basiert darauf – und hier fängt es auch schon an! Es könnte nämlich schon als Glaubenssatz angesehen werden, dass unser gesamtes Leben auf Glaubenssätzen basiert.

Im Grunde ist alles, was wir nicht wirklich 100% wissen aber als WISSEN annehmen, ein Glaube und sein wir mal ehrlich – WISSEN? Was wissen wir schon zu 100% und ganz sicher? NICHTS!

„Das Leben endet mit dem Tod!“ Ach wirklich? Da wäre ich mir nicht ganz so sicher! Für einige Menschen wäre dieser Glaube eine Tragödie. Genau wie die Aussage: „Die Erde ist rund“ Weiß ICH das wirklich genau und 100%? Nein! Ich glaube Bildern, Forschern, Weltraumreisenden und deren Messgeräten ….

Ich weiß daher nicht, ob es dienlich ist den Begriff der „Glaubenssätze“ so weit zu fassen.

Zu glauben ist jedoch erst mal eine sehr hilfreiche Angelegenheit, denn es hilft mir dabei das Rad nicht jedes Mal neu erfinden zu müssen. Würde ich bei jeder Rechnung in Frage stellen ob 1 + 1 wirklich 2 ergibt, gäbe es keine Entwicklungsbasis.

Wir MÜSSEN also an gewissen Stellen glauben, um uns entwickeln zu können und um zu lernen. Ich bin überzeugt davon, dass jeder Glaubenssatz, den wir in uns tragen uns zu einer bestimmten Zeit dienlich war. Viele sind es seit ihrer Entstehung. Sie schützen uns vor Gefahren oder Verletzungen psychischer und physischer Art und dafür bin ich grundsätzlich erst mal dankbar.

Glaubenssätze sind Lebensregeln, die Menschen für wahr halten. Sie sind Interpretationen und Verallgemeinerungen aus früheren Erfahrungen sowie individuellen Theorien, warum etwas so und nicht anders ist. Sie sind Grundlage des alltäglichen Handelns. Glaubenssätze beeinflussen, was wir denken und wahrnehmen, bzw. was wir uns erlauben zu denken und wahrzunehmen und was wir für möglich halten. (Quelle: https://nlpportal.org/nlpedia/wiki/Glaubenssatz)

Das trickreiche an Glaubenssätzen ist, dass wir sie häufig nicht als solche erkennen. Wir halten sie für so wahr, richtig und unumstößlich, dass sie zu unserer Wahrheit geworden sind und wir uns nicht mehr vorstellen können diese Basis zu hinterfragen. (Ich hinterfrage ja auch nicht tatsächlich ob die Erde rund ist, warum auch?)

Förderliche und hinderliche Glaubenssätze

Bei dem ein oder anderen Glaubenssatz würde es jedoch durchaus Sinn machen diesen zu hinterfragen. Warum? Weil einige dieser Sätze über die Jahre nicht „mitgewachsen“ sind und mittlerweile ihren Zweck uns „Gutes“ zu tun verfehlen, und uns an einigen Stellen in unserem Leben eher behindern.

Gehen wir einmal weg von den globalen Glaubenssätzen die durch ganze Nationen oder sogar die Weltbevölkerung geprägt sind, hin zu ganz individuellen Glaubenssätzen wie: „Ich bin faul.“

Einige Menschen werden diesen Satz lesen und sich denken „na und?“, einige andere werden denken:“ja genau und ich schäme mich dafür, aber ich kann es einfach nicht änder. Ich kann mich scheinbar für nichts begeistern oder zu nichts motivieren und am Ende des Tages habe ich wieder nichts geschafft!“

DAS ist es nämlich was Glaubenssätze mit uns machen, sie regen uns an in bestimmten Mustern zu denken und zu agieren. Wie bei 1+1=2 ist auch dieser Gedanke eine Gleichung mit stets ein und demselben Ergebnis: Faulheit.

Völlig gleichgültig wie viel diese Person an diesem Tag, in der Woche oder in einem bestimmten Zeitraum geleistet hat. Faulheit oder Fleiß sind häufig so individuell gemessene Werte (wie eigentlich so ziemlich alle Bewertungen), dass diese Person selbst dann noch glauben wird faul zu sein, wenn ihr gesamtes Umfeld sie wegen ihres Fleißes lobt.

Glaubenssätze werden also nicht dadurch entkräftet, dass unser Umfeld uns versucht vom Gegenteil zu überzeugen sondern erst, wenn wir selbst unseren Glaubenssatz verändern.

Ein Patient mit der Wahnvorstellung eine Leichte zu sein, kommt zum Therapeuten. Der Therapeut fragt also seinen Patienten: „Bluten Leichen?“ Daraufhin der Patient: „Nein, sie sind blutleer.“ Der Therapeut ist begeistert und freut sich nun dem Patienten beweisen zu könne, dass er keine Leiche ist. Er sticht den Patienten in den Finger, aus dem auch gleich ein Tropfen Blut quillt. Doch der Patient schaut nur mit Erstaunen auf die Wunde und sagt: „Oh, Leichen bluten doch!“(nach A. Maslow)

Sind wir uns unserer Glaubenssätze nicht bewusst, werden wir sie immer als wahr annehmen und wir werden alle Parameter so in unserem Kopf zurecht drehen, dass am Ende das „passende“ (vorher festgelegte) Ergebnis herauskommt.

Wie sind Glaubenssätze entstanden und wie können wir sie verändern?

Glaubenssätze entstehen meist durch Training. Es gibt auch Glaubenssätze, die sich durch besonders starke emotionale Erlebnisse (Traumen) gebildet haben, aber diese möchte ich jetzt mal außen vor lassen.

Was wir uns antrainiert haben, können wir uns auch wieder abtrainieren! Merkst du was? Hier liegen gleich 2 Glaubenssätze begraben:

  1. der förderliche Glaubenssatz, dass ich etwas, was mir nicht dienlich ist ablegen kann
  2. der Glaubenssatz, dass dazu Training, also eine gewisse Zeit und Konstanz nötig ist.

Einige Menschen mögen letzteres als hinderlichen Glaubenssatz verstehen und sagen: „Warum glaubst du nicht einfach, dass du deine Glaubenssätze schnell und nur mit einem Gedanken daran verändern kannst? Das wäre doch viel schneller und dann könntest du ALLES schaffen.“

Mir persönlich ist das zu abstrakt. Ich könnte auch daran glauben, dass ich Muskelaufbau mit bloßem Gedanken daran betreiben kann – aber ich glaube einfach nicht daran. (Auch wenn ich mir durchaus vorstellen kann, dass es möglich ist, wenn jemand daran glaubt.)

Ich nutze einfach meine förderlichen Glaubenssätze, um mich in der Veränderung der hinderlichen Glaubenssätze zu unterstützen. Das finde ich logisch und machbar!

Ich weiß, ich glaube an Training und damit verbunden eben auch daran, dass manche Dinge einfach ihre Zeit brauchen. Ich finde das häufig auch gar nicht schlecht. Würde ich mir heute etwas wünschen, es gleich bekommen und morgen wieder verändern wollen, wäre ich nur noch mit Veränderung beschäftigt ohne mich tatsächlich darauf zu besinnen was mir wichtig ist.

Für mich ist es also durchaus (noch) dienlich zu glauben, dass die Veränderung von Glaubenssätzen etwas Zeit braucht. Das gibt mir auch die Möglichkeit geduldiger mit mir zu sein. Eine größere Zeitspanne zum Erfolg ermöglicht mir auch Ursache und Wirkung besser zu entkoppeln. Falls also ein Glaubenssatz sich schnell auflöst bin ich zufrieden, erwarte es aber nicht für jeden Glaubenssatz. Würde ich mir jetzt einreden oder mir den Glaubessatz „zulegen“ wollen „jede Veränderung funktioniert in Sekunden“ würde mich jede „Nicht-Veränderung“ wieder vom Gegenteil überzeugen. Ich wäre viel zu sehr damit beschäftigt mir diesen Glaubenssatz anzueignen, statt mit meinen förderlichen Glaubenssätzen sofort für mich zu arbeiten. Glocken

Ich glaube auch, dass viele Menschen sich bei der Bearbeitung/Verarbeitung und Veränderung ihrer Glaubenssätze viel zu sehr unter Druck setzen. Wir leben in einer extrem schnellen Zeit und alles muss scheinbar immer höher, schneller, besser und weiter gehen …

Was wäre jedoch, wenn wir annehmen wir hätten alle Zeit der Welt?

Wie würden wir dann einige Entscheidungen treffen und wie würden wir dann mit unserer Entwicklung umgehen?

Mag sein dass auch das ein Irrglaube ist, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich Erfolge, die mich etwas mehr Zeit und Aufwand gekostet habe, besser halten kann, mehr schätze und tiefer verankern kann.

Es geht nicht darum alle Glaubenssätze zu hinterfragen oder gar abzulegen – vielmehr geht es um die Bewusstwerdung und den Umgang damit.

Fördere dich mit deinen förderlichen Glaubenssätzen und die hinderlichen werden automatisch weniger!

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