Tagge dein Leben – wie (Lebens-) Etiketten uns helfen

Tagge dein Leben – wie (Lebens-) Etiketten uns helfen

Wie Lebenslabel uns helfen oder auch nicht!

Lebensetiketten, dass sind die Hinweisschilder, Bezeichnungen, Namen, Titel die wir im Leben so verteilen oder erhalten.

Du bist …
Ich bin …
Wir sind ….

Wann hilft’s?

Etiketten dienen der Sortierung. Sie bezeichnen einen Zustand, definieren Spielregeln, gemeinsame Annahmen und vieles mehr. Es hilft beispielsweise zu wissen, dass jemand VegetarierIn ist, wenn man für diese Person ein Essen zubereiten möchte. Es hilft auch zu wissen, ob jemand Allergiker ist oder Asthmatiker. Das sind also Labels und Etiketten die wir vergeben und verteilen und erhalten, weil es vieles einfacher macht.

Hier würden vermutlich auch die meisten Menschen nicht von einem Label sprechen. „Das ist doch ein Fakt“ … ja, vielleicht! Heißt ja aber nicht, dass ein Etikett immer eine Zuschreibung ist die kein Fakt ist! Auf dem Einmachglas mit der Erdbeermarmelade steht ja auch nicht Kirsche drauf.

Die meisten Labels die wir verteilen, kommen uns also normal, logisch und sinnvoll vor. Sie geben uns hilfreiche Informationen darüber, was wir zu erwarten haben oder welche Erwartungen an uns gestellt werden.

Wir vergeben und erhalten sie, weil wir gerne wissen wo wir uns bewegen und mit wem. Das entspannt und schafft Sicherheit im inneren Navigationssystem. Was kann ich (offen) sagen? Wie „ehrlich“ kann ich sein? Wem kann ich vertrauen und bis wohin? Wie stehen wir zueinander und all das wird häufig in einem Wort beschrieben. Erdbeermarmelade eben!

Soweit so gut.

Wann stört die Betitelung?

Wie schon geschrieben, wir brauchen Etiketten und Beschreibungen. Wir können uns auch nicht davon frei machen. Das ist etwas ganz Natürliches und Nützliches. Mit jedem Tag an dem wir leben beschriften wir fleißig. Gesammelte Informationen setzen wir dann in Schlagworten, Überbegriffen und Tags zusammen die es uns erleichtern uns durch’s Leben zu manövrieren.

Doch es macht Sinn hier und da ein Label zu hinterfragen oder umzubenennen, denn diese Schubladen (wie man das etikettieren auch nennen könnte) kann auch ganz schön störend sein. In unterschiedlicher Weise für unterschiedliche Menschen.

Eine Etikettierung kann von mir gemacht sein und dich stören. Dein Etikett für mich (oder andere) kann mich stören oder mich stört meine eigene Etikettierung.

Gegenseitige Störetiketten

Ich habe einige Freunde, die ich aus der Schulzeit kenne und vielleicht kennst du das ja auch. Da gibt man sich die seltsamsten Namen, Lieblingsessen, das Getränkt dass man erbrochen hat oder sonstiges. Es ist meist süß gemeint aber ich verstehe dass man dieses Label nicht wirklich sein Lebtag mit sich herumtragen möchte. Manchmal vergisst man sowas und das stört jemanden. Ich persönlich finde es beispielweise lustig weil ich daran erkenne aus welcher „Epoche“ meines Lebens die Person mich kennt und welche Erwartungen damit an mich gestellt werden oder nicht. Große Diskussionen tun sich häufig bei der Benennung der Hautfarbe oder der Herkunft auf … Labels die ich versuche zu vermeiden denn die sind (oft unnötiger) Zündstoff, wenn es darum eigentlich gar nicht geht.

Ich störe mich

Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Ich betitle mich als etwas, was ich gar nicht mehr bin oder nie war. Häufig sind das Labels aus der Kindheit. „Du bist faul“ oder sowas. Da ist man dann häufig eine ganze Weile beschäftigt denen, die einem das Etikett verpasst haben das Gegenteil zu beweisen oder man glaubt es selbst und hat das Gefühl ständig dagegen vorgehen zu müssen. Das stört und stresst.

Option zwei ist, wenn man selbst einem Etikett entsprechen will dem man nicht gewachsen ist oder dem man gar nicht gewachsen sein kann. Ein Perfektionist beispielsweise ist per Definition nie zufrieden! Ein echt störendes Label also wenn man seine Ruhe mit sich haben will.

Weitere Störungen durch Labels

Der Drang Dinge, Situationen, Menschen und Beziehungen benennen zu wollen stört einen Entwicklungsprozess. Gerade im Zusammenspiel mit anderen ist es mit einem Label schwer Dinge entstehen zu lassen. Ab wann nennt man eine Partnerschaft eine Partnerschaft und muss man das überhaupt benennen. Wann ist Liebe – Liebe und bedeutet das immer das gleiche? Was ich ggf. nett meine oder liebevoll, schlägt andere in die Flucht oder zwingt andere gefühlt zu Taten oder Handlungen die sonst gar nicht getätigt worden wären.

Viele Ehepaare berichten, dass sich gefühlt tatsächlich bei Ihnen in der Beziehung etwas mit der Heirat (oder der Unterschrift auf dem Dokument) etwas verändert hat. Liegt das am „neuen“ Label der Beziehung? Die jetzt plötzlich „Ehe“ heißt? Bei einigen bewirkt das eine Verbesserung der Beziehung bei anderen eine Verschlechterung … dabei ist dazwischen nicht wirklich viel passiert außer die Bezeichnung der Beziehung zueinander, oder?

Ich finde das faszinieren und bemerke dass mir das ganz oft so geht dass sich meine Einstellung zu Dingen ändert, wenn ich sie plötzlich anders nennen – im Negativen und Positiven.

Welches Label also?

Welches Etikett soll man also verteilen, für sich, für andere, für das Leben? Sollte man ganz darauf verzichten?

Ich glaube wir können, aus oben genannten Gründen nicht ganz darauf verzichten, aber ich habe in den letzten Wochen festgestellt, dass ich Etiketten häufiger versuche wegzulassen.
Zumindest so lange bis ich klarer bin in meinen Emotionen oder Gedanken. Heißt also: Erst die Gedanken und Emotionen kommen lassen und beobachten ohne Ordnung, ohne Sortiererei. Ohne gleich einen Stempel aufdrücken zu können um der Situation eine echte Chance zu lassen zu wachsen. Menschen eine Chance zu lassen zu wachsen. Mir eine Chance zu geben mich zu Entwickeln.

Der Hashtag und Tagging Wahn heutzutage macht es auch nicht gerade leichter 😉 

#labels #etiketten #einfachmalseinlassen

Erlebe die Welt – häufiger „nackt“ und ohne Beschriftung.

Wo etikettierst du dich, dein Leben, deine Beziehungen um Kopf und Kragen?

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