Gestern war es dann soweit, wir haben unsere kleine Runde der „Moneytalker“ gestartet. 5 Menschen, die sich Gedanken zum Thema Geld machen, mehr Wissen und Informationen darüber bekommen möchten und einen regelmäßigen Austausch darüber suchen. Ich persönlich fand es einen tollen Abend. Ein Thema, das am Anfang steht ist ganz einfach: das Sparen.
Ersteinmal haben wir uns mitgeteilt, warum wir eigentlich Interesse an einem solchen Treffen haben. Dabei kam heraus, dass wir alle mehr oder weniger Erfahrung damit hatten, einen Teil unseres verdienten Geldes gespart zu haben, um es dann gewinnbringend anzulegen. Soweit der Plan. Der erste Teil „Sparen“ war dabei ja noch überschaubar und gut zu erledigen, aber was dann?
Was wir ALLE an dieser Stelle taten war: Verantwortung abgeben! Wir hatten ja schließlich schon das Sparen übernommen, jetzt sollte sich ein Anderer, möglichst ein Profi, um den Rest kümmern. Aber jetzt noch einmal ganz von Vorne:
In den Büchern, die ich in den letzten Monaten zum Thema Geld gelesen habe, wird eines immer ganz deutlich: Du musst dein Geld für dich einsetzen und du wirst immer das (ver)brauchen, was du verdienst. Mit steigendem Gehalt, wachsen auch deine Ausgaben, denn du kannst es dir ja leisten. Es wird also empfohlen, einen Teil (zwischen 10-30%) des Gehalts direkt zur Seite zu legen – unantastbar! – und diese, nach einiger Zeit entstandene Summe „X“, zu investieren.
An dieser Stelle wird oft berichtet, dass potentielle Sparer folgendes sagen: „Das kann ich mir nicht leisten, ich kratze ja jetzt schon am Limit“ oder „aber das sind gerade mal X Euro, die ich damit monatlich spare, bis ich da etwas zusammen habe, das ich investieren kann, vergehen Jahre“.
Beides korrekte Aussagen, wie ich finde, aber auch wer kaum mit seinem Gehalt „über die Runden“ kommt, kann 10% erübrigen und wenn es gar nicht geht lass es 5% sein. Es lohnt sich, meiner Meinung nach, in diesem Fall auch mal auf einen Kinobesuch, Zigaretten oder Alkohol zu verzichten, denn du tust es für DICH. Seien es auch nur ein paar Euro, die ganz klassisch ins Sparschwein geworfen werden, das Kleingeld das übrig bleibt oder soetwas. Du wirst immer so viel ausgeben, von deinem Gehalt, dass es gerade reicht, wenn du nicht eine Summe für dich zurückbehälst, die du dir VORHER festgesetzt hast. Auch wenn das Sparschwein keine schlechte Sache ist, wird es wahrscheinlich keinen großen Ansporn liefern, die Sache lange genug zu betreiben, um tatsächlich eine anlagefähige Summe zusammen zu sparen. Das Schwein vergisst man, wirft nicht regelmäßig etwas ein und dann ist man enttäuscht, wenn nach einem Jahr noch immer die 5 Euro von Weihnachten darin verborgen liegen, die sich nicht auf wundersame Weise ver-100-facht haben. Es geht hier gerade auch um eine bestimmte Kontinuität.
Damit wären wir bei: „aber das sind ja gerade mal z.B. 110 Euro, die ich monatlich spare … “ … richtig – nach 12 Monaten sind das aber 1320 Euro, die ich sonst ausgegeben hätte, die weg wären.
Machen wir uns nichts vor, viele Menschen finden Sparen UNSEXY. Es wirk spießig und kleinkarriert, oder wird so dargestellt (meist allerdings von denen, die es nicht schaffen, etwas auf die Hohe Kante zu legen!).
Wer 35 Jahre einen Nettolohn von 1000 Euro erhält, könnte mit monatlich 10% Einsparungen, 42.000 Euro für Investitionen haben … das bedeutet für viele erst einmal VERZICHT.
Für was gibst du monatlich 100 Euro aus?
Wie oft gibt’s in der Stadt beim „Vorbeilaufen“ das McDonalds Menü für ca.5 Euro oder ein belegtes Brötchen für 2,5 Euro obwohl der Kühlschrank zu Hause überquillt? Einen Starbuckskaffee, den du dir gönnst? Oder oder oder …
GÖNN dir doch ein finanzielles Polster?! Das Geld will dir ja keiner wegnehmen oder dich damit bestrafen, indem du es für dich zur Seite legst. Es geht nur darum die Prioritäten für „Was brauche ich“ zu verändern – ähnlich wie bei einer Diät. Es geht nicht darum NICHTS zu Essen, aber darum langfristig ein anderes Ernährungsverhalten zu erlernen, das Dich bei deinem Ziel unterstützt. Das erfordert hier und da eine neue Haltung deinerseits.
Wenn du haben möchtest, was du noch nie gehabt hast – musst du tun, was du noch nie getan hast. (Nossrat Reseschkian)