Wir alle wissen doch, dass wir alle einen Knall haben und trotzdem geben wir uns allerhand Mühe das zu verbergen. „Hör auf damit- sei du!“ ist da so leicht dahergeredet.
Schraube Locker
Lebe die lockere Schraube, vermisse nicht die fehlende Tasse, sei ein Lattenzaun mit Löchern, denn so kann ich dich besser sehen – und die Welt auch 🙂 Das bekommt man so – oder so ähnlich in jeder Werbung vorgebetet. Heute geht es um das „Marke-Sein“ und um „Einzigartigkeit“. Wir bemühen uns jedoch fortlaufend darum „reinzupassen“ und nicht anzuecken – zumindest die meisten von uns. Der Mensch ist schon ein lustiges Tier, oder?
Irgendjemand findet’s immer scheiße …
Egal was du machst – du wirst immer jemanden finden, der das was du tust, scheiße findet. Oder sogar dich! Also mach‘ besser das, was du willst. Lass‘ mich hier eines klar stellen: Mir ist es ganz und gar nicht egal, was andere von mir denken, leider, denn das bremst manchmal ungemein! Aber sind wir mal ehrlich – so geht es uns allen doch ganz oft, oder? Sonst würden wir keine Sozialleben haben.
Also zum Mitschreiben: Du wirst vermutlich nicht abstellen können, dass du darüber nachdenkst, was andere über dich denken, sagen und urteilen. Du wirst auch nicht ändern können, dass einige tatsächlich über dich nachdenken werden (vermutlich jedoch weniger als man selbst glaubt). Zudem wirst du auch nicht verhindern können, dass von diesen wiederum einige denken: „Mensch, wat is dat für ne Pflaume?“ und andere dich feiern werden.
Coachingtipp für den A****
Der häufigste Coachingtipp an dieser Stelle ist zwar theoretisch wahr und total schlau, aber leider auch völlig für den Eimer. Was Ratgeber aller Art hier nämlich immer zum Ausdruck bringen sind Aussagen wie: „Sei einfach du selbst und sortiere die Menschen aus, die dich nicht so akzeptieren, wie du bist. Ja genau! So einfach!
Fakt ist doch, wenn mir jemand, etwas um die Ohren haut, worin ich gefestigt bin oder jemand, der mir gleichgültig ist mir etwas an den Kopf wirft, dann ist mir das meist egal!
Jeder, immer, alles EGAL!
Egal? Eben nicht, wenn mir die Meinung von der Person etwas ausmacht, dann kann ich nicht einfach innerlich sagen: „Na, wenn du mich nicht so magst wie ich bin, dann geh ich eben wo anders spielen!“ Natürlich tue ich das dann, denn jemandem hinterherrennen muss man ja auch nicht, aber ich überlege mich dennoch weshalb mich das fuchst.
Was mache ich mit: „Is mir NICHT egal?
Ich persönlich, stelle mir dann immer ein paar Fragen, denn ich möchte glauben, dass es einen Sinn hat, für mein Leben und mein inneres Wachstum, dass es mir nicht egal ist. Wenn ich es schon nicht abstellen kann 😉
- Was daran ist mir nicht egal? Die Person oder das Gesagte?
Das macht schon einen großen Unterschied, wenn man mal drüber nachdenkt.
Manchmal ist das nicht so leicht zu beantworten. Wie „entkopple“ ich Person und Gesagtes? Indem ich beispielsweise die Prüffrage stelle: Würde es mir auffallen, wenn diese Person sich die nächsten 4 Wochen nicht bei mir meldet? Oder würde es mich stören, nie wieder von dieser Person zu hören? Falls nein, ist die Person sicherlich eher unwichtig in diesem Szenario und nur der zufällige Bote einer Aussage die sitzt. - Das Gesagte spielt immer eine Rolle also frage ich mich als nächstes: Wo im Körper spüre ich das?
Weil ich eher im Kopf unterwegs bin und Gedanken ziemlich schnell sind, zwinge ich mich so HIER zu sein. Statt mit dem Kopf Horror- oder Verteidigungsszenarien zu spinnen. - Ist das Gesagte etwas, was ich selbst von mir behaupte oder was ich in Frage stelle, kritisiere usw.?
Meist trifft mich etwas, das jemand sagt weil ich innerlich glaube dass die Person recht hat. Dabei hatte ich es doch so gut versteckt. Jetzt bin ich aufgeflogen und dieses „erwischt“-Gefühl trifft dann voll ins Schwarze. - Ist es wahr? Stimmt das Gesagte?
Wahrheit ist so ein zartes Pflänzchen und so wandelbar. Die Antwort kann also immer Ja oder auch Nein sein! Diese Frage erinnert mich daran zu denken, dass man alles auf unterschiedliche Weise betrachten kann. - Könnte es sein, dass das nichts mit mir zu tun hat?
Gott weiß, wir kreisen um uns und manchmal reicht es schon sich aus dem Zentrum zu nehmen um zu erkennen – der Schuss war gar nicht auf mich gerichtet … ich hab ihn nur freiwillig aufgefangen.
Was bringt das?
Mir bringt dieses Vorgehen, dass ich bei mir bleibe und nicht beginne, den Ball zurück zu spielen, um von meiner Verletzung oder meinem Knall abzulenken. Manchmal gelingt mir das in der Situation direkt – aber das ist selten. Es hilft mir aber im Nachgang mit einer Situation aufzuräumen und mit mir zu wachsen, denn mehr kann ich nicht tun. Ich kann nur lernen mich anzunehmen, so wie ich bin. Dazu kann ich niemand anderen bringen.
Ich kann nur mich immer etwas mehr kennen lernen, kann nur mich verstehen lernen und dann kann ich nur noch hoffen, dass die Menschen, die mir wichtig sind, es auch tun … Das lustige darin ist, nur so lerne ich, wer dieses „ICH“ eigentlich ist, das ich sein soll oder verteidige oder dem andere egal sein sollen. Schön mich kennen zu lernen.
oder als Lied:
I am just trying … to finde my name 🙂
Erlebe dir die Welt und lass dich mal kennenlernen.