Manchmal macht es durchaus Sinn, inne zu halten, sich umzublicken, zuzuhören und erst dann zu agieren.
Wir sind häufig so unter Druck, dass wir oft agieren bevor wir überhaupt wissen was zu tun ist.
Wir sind permanent Stresssituationen ausgesetzt. Die Email die zur Antwort drängt, das Telefon das mitten im Konzentrationsprozess klingelt und beantwortet werden will. Ständig will jemand was von einem und irgendwie geht in der Schnelligkeit der REaktion die intelligente, gesunde und bewusste Aktion oftmals flöten.
Ich habe vor kurzem an einem kleinen Test teilgenommen, der mir bewusst gemacht hat, wie oft ich mich unter Druck setzte um als „leistungsstark“, „effektiv/effizient“, fleißig, schlau oder sonst wie „toll“ zu gelten. Dazu braucht es nicht einmal jemanden, der das Bewertet – den Stress mach ich mir schon selbst! Die Folgen sind unangenehm ernüchternd und die Ergebnisse dürftig.
Hier der Test – teste Dich selbst hier <<< ausdrucken
Wenn du den Test machen willst, (dauert auch nur 3 Minuten) dann tue dies, bevor du weiter liest – sonst ist der Test dahin …
Drucke den Test aus oder öffnen diesen mit einem Zeichenprogramm.
Du hast genau 3 Minuten Zeit um dieses Blatt zu bearbeiten.
Am besten du stellst dir einen Wecker damit du auch tatsächlich nicht länger als 3 Minuten für diesen Test verwendest.
Nach dem Test
Na? Hast du den Test schon gemacht?
Wie weit bist du gekommen? Wie fühlst Du Dich?
Schlägt Dein Herz vielleicht etwas höher, bist du genervt, hast Du gearbeitet, wie du arbeiten wolltest? Welche Aufgaben hast du bearbeitet? Wie viele?
Hast du den Einleitungssatz über der ersten Aufgabe genau gelesen? Falls Du noch nicht alle Fragen gelesen hast nach Ablauf der 3 Minuten, dann hole das jetzt kurz nach.
Leistungsdruck
Vor lauter „alles richtig, schnell und gut“ machen wollen vergessen wir häufig kurz inne zu halten, zu atmen, nachzudenken und erst DANN zu handeln. Viele Test-Teilnehmer lesen zwar den Einleitungssatz, befolgen aber nicht die Anweisung erst alles genau zu lesen, sondern glauben Zeit zu sparen wenn Sie gleich mit der Beantwortung der Fragen beginnen. Das Ergebnis: Viel unnötige Arbeit und im schlimmsten Fall kein benötigtes Ergebnis, da für die Tatsächlichen Aufgaben keine Zeit, Energie oder sonstige Ressourcen bleiben.
Stress und was damit oder dagegen tun?
Tipp 1 atmen: So blöd oder simpel sich das vielleicht erst einmal anhören mag hilft es ungemein. Wenn wir gestresst sind ist unsere Atmung ebenso gestresst. Nimm dir einige Sekunden Zeit und atme einige Mal tief durch. Atme so lange ein wie du kannst und so lange aus wie du kannst. Das fährt das gestresste System merklich „runter“ was die innere Autobahnfahrt angeht.
Tipp 2 denke und plane: Was ist wichtig? Was bringt dich, das Projekt oder deine Arbeit tatsächlich am besten und schnellsten voran? Muss diese Email JETZT beantwortet werden? Kannst du das Telefon vielleicht kurz „aushängen“ oder „umleiten“? Welche Möglichkeiten gibt es dir Hilfe zu holen oder Prozesse zusammenzufassen?
Tipp 3 sei zufrieden, sei geduldig – mit DIR!: Manche von uns nehmen sich mehr vor oder erhalten mehr Aufgaben als sie realistischer Weise an einem Tag erledigen können. Wichtig ist seinem Ziel näher zu kommen und am Ball zu bleiben!
Das ist ausdauernder und weniger frustrierend als alles auf einmal machen zu wollen und zu müssen. Sei geduldig mit dir und erkenne dich für deine Leistungen an! Dann macht die Arbeit auch am nächsten Tag noch Spaß.
Tipp 4 – Sport/ Bewegung: Bewege dich. Das muss nicht gleich eine Mitgliedschaft in einem Verein oder Fitnessclub sein, sondern kann auch einfach zu Hause im Wohnzimmer sein. Tanze zu deiner Lieblingsmusik (dabei Fenster auf, für etwas frische Luft inklusive Sauerstoff), strecke dich, singe, hüpfe … das reicht schon um ein bisschen Stress abzubauen. Wenn das Hirn blockiert lenke ich es mir Bewegung ab. Währenddessen muss es sich nämlich auf andere Dinge „konzentrieren“. Zwar sind Probleme oder Termindruck hinterher nicht gelöst aber ich bin im wahrsten Sinne lockerer und die Scheuklappen haben eine Chance sich zu lockern und neue Blickwinkel, Ideen und Lösungen zuzulassen.
Eines meiner Lieblingszitate zu diesem Thema … der Gedanke daran hilft mir schon zu „entschleunigen“ und ruhiger zu werden:
„Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich.“(aus Michael Ende’s MOMO)