Früher war alles besser?

Früher war alles besser?

Ach Früher … *seufz*. Warum kann es nicht wieder früher sein. So oder so ähnlich lauten die Sprüche die alle suggerieren dass sich alles verschlechtert irgendwie.
Ich dachte immer, das sei nur ein Spruch, den alte Menschen vom Stapel lassen, die keine Ahnung haben von der Welt heute.
All die Omas und Opas. Vielleicht bin ich heute näher am Oma-Opa Alter dran, als an den Kindergartenkindern oder es hat einen anderen Grund. Aber Egal warum, ich höre mich und Menschen meiner Altersgruppe jetzt auch schon hier und da diese Phrase dreschen.

Phrase oder einfach die Wahrheit?

Handelt es sich um eine Phrase oder stimmt es vielleicht einfach, dass früher alles besser war? Die Leute waren netter, wir haben noch draußen gespielt und die Luft erst!

Ein klares Nein von mir!

Es ist nicht schlechter oder besser, es ist und war ANDERS! Und das ist genau das Problem. Bis zu einem gewissen Lebensabschnitt geht mit „Veränderung“ das Gefühl von Fortschritt und Verbesserung einher.
Bis das irgendwann kippt und wir glauben: Ab jetzt geht es bergab, wenn sich etwas verändert.

Ein Beispiel: Bis Mitte Zwanzig ist es irgendwie gut „älter“ zu werden. Man muss dadurch irgendwann nicht mehr zu Schule, man kann ausziehen, sein eigenes Geld verdienen und wird selbständig. Das macht Spaß, ist aufregend und bringt neue Möglichkeiten mit sich, sodass wir diese Periode des Älterwerdens als positiv empfinden (zumindest retrospektiv!)

Dann geht’s abwärts

Plötzlich nimmt die Freiheit wieder ab, die Knochen werden brüchiger, die Köper formloser und irgendwie scheint das alles zu sein, was sich verändert und das ist doch irgendwie alles nicht so prickelnd. Wir übersehen aber, dass wir uns weniger schnell aus der Ruhe bringen lassen, wir bedachter werden, mehr zu uns stehen und nicht bei jedem Kilo auf der Wage gleich eine Krise bekommen – da haben wir jetzt schlimmeres durchstanden! Lächerlich (und darauf ein Stück Torte!)

Das meinte ich aber gar nicht!

Vielleicht meinst du ja aber gar nicht „nur“ die letzten 10 (und mehr), wenn du sagst „früher“ sondern meinst wirklich Oma/Opa früher. Die Zeiten ohne Telefon – nicht die ohne Internet 🙂 Als die Menschen noch wirklich arbeitsfähig waren, sich noch dreckig gemacht haben ohne sich zu beschweren und wo es noch Nachbarschaftshilfe gab.

Vielleicht – vielleicht aber auch nicht!

Ich glaube wir romantisieren nicht nur unsere Vergangenheit sondern übernehmen zudem auch die romantischen Erzählungen früherer Generationen die wir ja nicht mal nachprüfen können und glauben dann, das wäre so gewesen. Ehrlicher Weise glaube ich aber immer mehr eher das, was mein Opa immer zu sagen pflegte: „Die Geschichte wiederholt sich“. Was so viel bedeutet wie – so grundlegend ändern sich Menschen nicht. Wir sind immer noch soziale Wesen, auch wenn wir das heute über Email statt Briefe ausdrücken.

Dennoch werden die „Leiden des jungen Werther“ als viel intellektueller angesehen, als eine schnulzige Liebes-Email die Kevin heute einer Jaqueline über Gmail schreiben würde. Er würde sich vielleicht umbringen, das wäre dann eine Meldung in der Bildzeitung wert und alle würden sagen: Früher, da gab’s solche Namen nicht. Und dann macht man weiter, bis sich dann einer aufregt wie abgestumpf wir sind, dass uns das nicht länger „aufhält“. Aber ehrlich: früher hätte das auch auf globaler Ebene wenig gejuckt.

Zurück zum Heute

So oder so nutzt es am Ende aber keinem in der Vergangenheit verhaftet zu bleiben. Es bringt nichts zu sagen, ohne Facebook wäre die Welt besser gewesen und ohne WhatsApp auch, denn sie sind nun mal da. Vielleicht verschwinden sie ja wieder – wie das Fax weitestgehend 😉 Vielleicht aber auch nicht! Also machen wir das beste daraus und wagen einen Blick auf die positiven Seiten unserer Zeit.

Man kann es auch so sehen …

Es mag nervig sein, dass alle ein Bild von allem machen, posten und uploaden. Man könnte aber auch bemerken, dass man viel häufiger inne hält (um ein Foto zu machen) und dabei feststellt: Wow was ist das schön – es ist ein Foto wert.

Man kann sich beschweren über die Fassaden, hinter die sich so viele bei Facebook und Co verstecken oder man stellt fest, dass genau hier die Möglichkeit geschaffen wurde sich endlich zu akzeptieren Masken abzulegen.

Dazu dieser kleine Film, der es treffend zusammenfasst, wie ich finde.

Es macht wenig Sinn zu Trauern um das, was war. Also erlebe dir heute deine Welt, so wie du sie morgen noch immer beleben magst. Eigentlich ganz einfach. 

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