Vor einigen Tagen bin ich auf einen interessanten Ansatz zum Thema Schulden und unterschiedliche Schulden Typen gestoßen. Tief in jedem verwurzelte Mechanismen, im Umgang mit Geld, können teilweise so stark ausgeprägt sein, dass man fast wie willenlos Geld ausgibt und die Kontrolle über seine Ausgaben verliert. Echt?
Ich fand das einen interessanten Denkansatz, der es wert ist, vielleicht einmal überdacht zu werden.
Typ „Status“
Dieser Typ sucht Aufwertung und (sozial) höheren Stellenwert über Geld.
Hauptsache die Hülle stimmt! Schickes Auto, schönes Haus, alles was nach außen hin zu zeigen ist hat zu schimmern und zu schillern. Wie der Kontostand dabei aussieht – das bekommt die Außenwelt ja meist erst im aller letzten Notfall zu sehen und bis dahin „sieht man gut aus“. Die Herausforderung ist eine Balance zu finden zwischen: Schillernd sein im außen und dennoch nicht innerlich das letzte Hemd dafür zu geben.
Typ „Anerkennung“
Dieser Menschenschlag möchte Respekt und Anerkennung. Das Geld fließt dafür in eine Art Belohnungstopf! Schließlich muss harte Arbeit anerkannt, belohnt und gefeiert werden … wenn es sonst schon „nichts zu lachen gibt“. „Ich hab mir das verdient“ ist eine typische Anerkennungsaussage. Die Herausforderung dieser Kategorie ist „realistisch sein“. In welchem Verhältnis steht die Belohnung zum tatsächlich erwirtschafteten Geld und wie lange hält diese Anerkennung an?
Manche Menschen definieren Anerkennung aber auch über Statussymbole nur kaufen sie diese Statusprodukte aus anderer Motivation.
Typ „Liebe“
Hier besteht der Wunsch nach Zugehörigkeit über Geld am stärksten. Diese Menschen glauben sie müssten sich mit Geld beliebt machen bzw. dies sei ihre einzige Chance geliebt zu werden. Das kann sich durch überteuerte Kleidung oder Marken ausdrücken oder überteuerte Geschenke, schmeißen von Lokalrunden usw.
Die Herausforderung der Liebestypen ist sich in Selbstakzeptanz, Selbstwertgefühl zu üben – auch ohne dafür Geld locker machen zu müssen.
Anmerkung:
Typ Status, Anerkennung und Liebe sind sich sehr ähnlich weil sie alle eher mit der Wirkung auf die Außenwelt zu tun haben. Sie geben alle Geld aus um eine Art der Zugehörigkeit zu erreichen. Jedoch ist das Ziel des Typ „Status“ ehr das innere Gefühl von „besser“ sein wollen. Typ Anerkennung will „respektiert“ und der Liebestyp will „gemocht“ oder sogar „geliebt“ werden!
Typ „Sicherheit“
Geld ist für diese Menschen ein Sicherheitsfaktor. Das Verlangen das sich dahinter verbirgt ist die Sehnsucht nach Freiheit. Daher ist auch das „Unlogische“ an diesen Menschentypen, dass sie das, was ihnen Sicherheit gibt, oft mit beiden Händen aus dem Fenster werfen um die eigentliche Sehnsucht zu befriedigen. Das kein ein Grund für eine Disbalance auf dem Konto sein. Ein weiterer Grund ist aber auch der verkrampfte Umgang mit Geld. Ständig Angst zu haben bei Investitionen über’s Ohr gehauen zu werden oder eine falsche Entscheidung zu treffen. Also lieber konsumieren statt investieren.
Die Herausforderung die diese Menschen haben ist, dass es ihnen schwer fällt zu vertrauen, sich und ihrer Umwelt, wenn es um Geld geht.
Typ „Werte“
Bedeutsamkeit, Wichtigkeit stehen im Vordergrund. Diese Menschen haben meist hohe soziale Werte und tun sich daher mit Grenzen schwer. Beispielsweise sind Werte-Typen häufig Menschen, die gerne Geld an Menschen verleihen, auch wenn sie es selbst gerade dringend bräuchten. Oder sie verschenken/verleihen Geld an Menschen von denen sie genau wissen, sie werden es nicht zurück bekommen. Meist besonders loyale Menschen.
Warum kaufen Menschen oft Dinge die sie nicht brauchen, mit Geld das sie nicht wirklich haben?
Wie oft passiert es, dass Menschen etwas kaufen, das sie eigentlich nicht brauchen?
Wie oft können sie es hinterher selbst nicht wirklich begreifen, wie es dazu kommen konnte?
Kendall Summerhawk hat für mich einen interessanten Ansatz dazu:
Sie geht davon aus, das Menschen die häufig unnötigen „Kram“ kaufen, dies aus Angst tun.
Ich dachte erst: SO EIN QUATSCH!
Aber als ich mir dann ehrlich einige meiner Einkäufe in Erinnerung gerufen habe, die im Anschluss betrachtet überflüssig waren, dann muss ich zugeben, dass ich tatsächlich häufiger nach dem Angstprinzip gehandelt habe.
Mit Ängsten ist zum Beispiel gemeint: Angst nicht dazu zu gehören, Angst etwas zu verpassen, Angst eine Chance nicht ergriffen zu haben, Angst zu stagnieren, Angst etwas nicht zu wissen, usw. ….
Das ist nicht gut oder schlecht oder böse sondern einfach nur wertvoll zu erkennen finde ich.
Wenn man ehrlich ist braucht man tatsächlich die wenigsten Dinge, die man hier und da so kauft.
Es geht hier auch nicht darum jeden getätigten Kauf unter die Lupe zu nehmen, zu analysieren aus welchem Grund man diese oder mit welchem Angstmotiv man jene Ausgabe getätigt hat.
Es geht vielmehr darum zu bemerken, wo manchmal größere Teile des Geldes „abwandern“ und/oder warum man sich hier und da sogar finanziell selbst ein Bein stellt und mehr ausgibt als man sollte/kann.
Den Spaß am Geld-Ausgeben sollte man dabei aber sicherlich nicht vergessen oder gar verlieren. Geld ist dazu da um uns das Leben angenehmer und schöner zu machen! Also ist hier und da das sündige Paar Schuhe, das neuste Handy, der Luxusurlaub, die neuste Kamera, der Laptop, das Auto, etc. (je nach Haben-Stand) drin.