Selbsttherapie

Selbsttherapie

Wenn du ein Scanner bist, kennst du sicherlich das Gefühl von „zu viele Gedanken“.

Das Gefühl von Unordnung im Kopf, das sich anfühlt wie eine Wohnung, in der alles auf dem Boden und auf den Möbeln verstreut liegt – nichts passt mehr zusammen und Platz hast du auch schon lange keinen mehr.

Statt aber auszumisten, zu sortieren und aufzuräumen, wie wir es mit einer Wohnung machen würden, gehen wir mit unsere Hirnordnung oft so um:

Wir haben den Überblick verloren, was wir schon alles besitzen und kaufen daher immer mehr ein (Seminare, Bücher, DVDs etc.), auch wenn wir das schon in mehrfacher Ausführung irgendwo herumliegen haben – nur WO?

Kommt es ganz schlimm, packen wir unsere sieben Sachen, verschließen die Wohnung und beziehen neuen Wohnraum.

Gedanklich bedeutet das natürlich nicht, dass wir uns ein neues, blankes Gehirn zulegen, sondern wir sind mit dem Chaos überfordert! (Manchen knallt dabei wahrscheinlich auch mal die Sicherung durch) statt das Chaos jedoch zu sortieren und die Dinge zu behalten, die uns nutzen und die uns wirklich interessieren, ziehen wir zum nächsten Projekt.

Stop! Schreibe!

Projekte sind toll! Lernen ist toll! Aber irgendetwas sollte schon hängen bleiben, sonst macht sich auf Dauer Unzufriedenheit mit der eigenen Person breit.

Ich persönlich und viele „Scanner“, die ich kenne, bewältigen diese Gedankenflut mit Schreiben. Das können erst mal Zettel sein, dann Texte, Bücher … was immer dir hilft deine Gedanken zu greifen und zu ordnen. Schreib dich leer! Du wirst bemerken dass du dich an einigen Themen immer wieder stoßen wirst. Was sich vorher als ein Berg unterschiedlicher Dinge getarnt hat, passt in Wirklichkeit oft auf 1-2 Seiten und kann dann fein säuberlich in den passenden Gedankenordner abgeheftet werden.

Beachte auch hier: Nicht alles auf einmal! Schreibe einige Zeilen und lass es wieder bleiben, wenn dir nicht mehr danach ist! Du sollst dir kein weiteres Projekt aufhalsen, sondern das Ziel ist: Ordnung schaffen. Manchmal wird das Chaos dadurch erst mal noch größer – das ist ganz normal! Selbst wenn du plötzlich vor einem Zettel sitzt, auf dem steht:

„Einkaufen, Kinder, Partner, Liebe, ich bin verwirrt, alles doof, aufräumen ist doof, ich bin doof, ich bin toll, alle sind toll …. aaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhh … was mach ich hier?“

Das ist ok! Wenn ich meinen Schrank ausmiste, geht das auch schneller, wenn ich erst einmal alles aus dem Schrank auf den Boden schmeiße. Es dient dem Überblick! Es muss aber auch nicht so sein! Vielleicht ist das Chaos nicht ganz so groß, und du kannst Sätze formulieren oder gar kleine Gedankenstücke.

Falls dir das jetzt erst mal schwer fällt – bleib trotzdem dran. Die Ordnung wird sich nicht sofort einstellen, aber sie wird sich ohne dein Zutun überhaupt nicht einstellen! Tut sie ja in deiner Wohnung auch nicht, oder? Du kannst dich also entscheiden es so zu lassen oder das Chaos Stück für Stück zu bearbeiten. Hab‘ Geduld mit dir. (und das sage ich? haha) mit der Zeit wirst du dich im Sortieren üben und Spaß daran haben. Vielleicht wirst du es dazu sogar nicht mehr aufschreiben müssen. Wichtig ist heute der erste Schritt, nicht die völlige Ordnung!

Schreibe auf was dich bewegt und was dir durch den Kopf geht. Sortiere und bewerte später – wenn du es dann noch möchtest.

Viel Spaß mit Dir

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