Wie du es schaffst, dass dir die Meinung anderer am A**** vorbei geht!

Wie du es schaffst, dass dir die Meinung anderer am A**** vorbei geht!

Wie du Aussagen anderer über dich künftig nicht mehr so persönlich nimmst, du so besser zu dir stehen kannst und was das alles mit einem Chamäleon zu tun hat, erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Mit 4 kleinen Fragen, die du dir künftig stellen kannst funktioniert das ganz leicht.  

In der Kommunikation mit anderen fallen häufiger Sätze die mit „Du bist …“ beginnen. Einige Aussagen davon kann ich hören, verstehen und annehmen, andere überhöre ich ganz einfach und wieder andere triggern mich – ohne, dass ich es das (im ersten Moment) überhaupt wahrnehmen kann. Ich reagiere dann mit Abwehr, Stress, Wut oder Ähnlichem.

Diese Woche geschah etwas anderes! Mein Kopf hatte zum ersten Mal die Fähigkeit den Satz zu hören und zu analysieren, bevor mein System sich darüber „aufregen“ und „reagieren“ konnte.

Das gab’s auf die Ohren …

Hier einige Sätze, die ich in den letzten Tagen gehört habe, nur um nur eine kleine Auswahl der Sätze zu teilen, die mir im Gedächtnis geblieben sind:

  • Du bist unklar und weißt nicht was du willst.
  • Du bist kindisch.
  • Du bist unspontan.
  • Du bis unehrlich.
  • Du bist unzuverlässig.
  • Du bist prüde.

Für mich wäre das gewöhnlich teilweise harter Tobak, so aus dem Kontext genommen. Mag sein, dass diese Sätze dich gar nicht aus der Reserve locken würde, aber ich denke du erkennst das Schema dahinter und weißt, was man dir sagen könnte oder müsste, um dich dazu zu bringen dich zu verteidigend oder zu reagieren.

Warum mich diese Aussagen gewöhnlich „triggern“

Mit solchen Aussagen sehe ich meine Person und meine Werte in Frage gestellt und das ist ein scheiß Gefühl! Denn ich habe, wie jeder von uns, ein inneres Bild von mir, wie ich gerne wäre/ sein möchte/ wirken möchte.
Dazu gehört mit Sicherheit: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und Klarheit (wissen was ich will)!

Schmettern man mir dann die obigen Aussagen entgegen, so höre ich diese Sätze meist ohne Kontext.
Als Urteil und als absolute Aussage! Also immer geltend auf meine gesamte Persönlichkeit bezogen!
Kein Wunder tut das weh, wenn man solche Sätze hört und kein Wunder will ich mich (und meine Werte) da verteidigen, oder?
Ich glaube dann häufig, dass ist die Meinung meines Gegenübers und er oder sie spricht damit sicherlich noch für andere Menschen.

Die Meinung der anderen

Warum ist die Meinung andere überhaupt wichtig? Wir machen uns alle darüber Gedanken, was andere über uns denken. Die einen mehr, die andere weniger. Das ist nichts Schlechtes, sondern etwas, das wir zum Abgleich und für das entstehen und bestehen von Gemeinschaften brauchen. Würde uns das alles am A… vorbeigehen, dann wären wir nicht fähig miteinander zu leben.
Die Frage ist nur in welchem Maße wir das tun und wann es aufhört einen Sinn zu machen.

Es macht Sinn sich zu fragen was „gut“ und „böse“ oder „richtig“ und „falsch“. Ein solches Selbstverständnis und der Abgleich mit anderen ermöglicht dass wir friedlich miteinander leben können und irgendwie wissen was sich „gehört“.

So ist es in Deutschland zum Beispiel unangebracht und unhöflich in einem Restaurant zu Rülpsen, was in China ein Ausdruck von Wohlgeschmack und damit ein Kompliment wäre.  Es kommt also auf die Gesellschaft an, der ich angehören will.

Du bist … zu wem du gehören willst?

Sätze die mit „Du bist“ beginnen, sagen etwas über unsere Persönlichkeit aus – unser Selbstbild (ich bin) oder eben darüber, was andere über uns denken. Aber schon wenn ich von mir rede (ich bin) ist das je nach Situation häufig anders.
Ich würde mich als durchaus als „spontan“ bezeichnen, aber sicher nicht um jeden Preis und nicht in jeder Situation!
Ich bin zum beispiel nie spontan genug für einen Bungee Sprung!

Es kann also durchaus sein, dass jemand Recht hat mit der Aussage ich sei nicht spontan. Ebenso mit allen anderen eben gelisteten Aussagen! Ja, manchmal weiß ich nicht was ich will, bin kindisch, unspontan, unehrlich, unzuverlässig und prüde.

Ein Chamäleon ist ja auch nicht immer und nur grün. Es passt sich seiner Umgebung an. Ist es deshalb kein oder gar kein schlechtes Chamäleon?

Ein Beisatz ändert alles!

Diese Woche machte ich die Erfahrung, dass meinen Kopf immer einen Beisatz zu „Ich bin “ hinzufügte …

  • Ich bin unklar in Bezug auf diese Situation.
  • Ich bin prüde bei dir.
  • Ich bin heute nicht spontan.
  • Ich bin zu dir unehrlich.
  • ….usw.

Für mich hat das ermöglicht, ruhig zu bleiben und mich dadurch nicht in meiner gesamten Persönlichkeit angegriffen zu fühlen, sondern nur einen Aspekt davon zu beleuchten und mich selbst zu fragen: „Stimmt das?“ oder „Was davon stimmt?“

Jemandem zuzustimmen ist kraftvoll und macht frei

Ich hatte also das erste mal die Kraft und auch die Traute meinem Gegenüber zuzustimmen. „Ja, du hast recht, ich war unehrlich mit dir in dieser Situation“ usw.

Weil ich mich nicht mehr verteidigen musste und auf mich fokussiert war, konnte ich bei meinem Gegenüber bleiben und die Aussage von ganz anderen Blickwinkeln und im Kontext sehen. Mit der Zustimmung wurde der sonst daraus entstehende Konflikt im Keim erstickt und was blieb war meine Sicht auf den vermeintlichen „Angriff“ des anderen.

Am Beispiel erklärt:

Du bist nicht spontan

… sagte ein Bekannter, sollte am kommen Tag in der Nähe sein und wollte sich gerne mit mir verabreden.
Ich hatte andere Pläne bzw. bemerkte, dass ich schlapp war und ich wollte mir offen halten, ob ich am nächsten Tag ein Treffen wollte oder nicht. Genau das sagte ich.
Er wiederum wollte das Treffen fixieren und um seinem Wunsch nach „Planungssicherheit“ nachzukommen warf er den Spruch „sei mal spontan“ in den Ring. So betrachtet klingt das absurd, denn Planung und Spontaneität schließen sich per Definition aus und dennoch hätte er mich damit fast erwischt!

Ich spürte, wie ich sauer wurde und dachte: Doch ich bin spontan!
Spontan sein ist für mich etwas Gutes! Ich will das sein und der Typ sagt, ich bin es nicht. Mist, was mach ich jetzt. Ich war so angetickt, dass ich nur, um ihm zu beweisen, dass ich sehr wohl spontan bin, ein Treffen mit ihm terminiert hätte!
Entgegen der Definition von „spontan“ und vor allem entgegen meines Wollens.

Mit dem Zugeständnis (mir und ihm gegenüber), dass ich eben heute nicht spontan bin, wurde mir genau das aber auf einmal klar.
Auf einmal wurde klar, dass er vermutlich ebenso unsicher war, doch um sich selbst sicher zu fühlen brauchte er Planung und nicht wie ich „Spontaneität und Freiheit der Wahl bis zum Schluss“. Da er aber ein besseres Gespür für mich hatte, wusste er, welche Knöpfe er drücken konnte, um sein gewünschtes Ergebnis zu erzielen. Beinahe!
Jetzt erst konnte ich seine Verwirrung, seine Unsicherheit und seine Enttäuschung durchschimmern sehen, die vielleicht hinter seiner Kommunikation steckte.

Du weißt nicht, was du willst

Diesen Spruch höre ich oft und das stört mich besonders, denn ich halte mich für klar und in meiner Kommunikation für deutlich. Der Wandel hierzu diese Woche war:

  1. Nicht zu wissen was ich will ist nicht mit Klarheit und klarere Kommunikation gleichzusetzen, denn ich kann eben auch klar formulieren dass ich nicht weiß was ich will und nicht immer zu wissen, was man will ist ok!
  2. Um zu wissen, was man will, braucht man Informationen! Es kann also sein, dass ich ein billiges Stück Fleisch haben will, aber wenn ich dann die Information erhalte wie es zum Fleisch und dem Preis kommt entscheide ich mich ggf. anders.

Ich will schon – aber nicht so, nicht mit dir und nicht zu diesem Preis

Manchmal will ich etwas, aber nicht zum aufgerufenen Preis. Dabei ist natürlich nicht nur Geld gemeint sondern jegliche Ressourcen. Zeitaufwand, Emotionalität usw.!
Der Preis wird aber nicht immer zu Beginn kommuniziert, sodass ich vielleicht erst mal den Anschein von Interesse und Wollen erwecke, mich dann aber umentscheide!

Rückblickend kann ich sagen, auch dieser Satz kommt häufig dann geflogen, wenn mein Gegenüber enttäuscht ist über (m)einen Kurswechsel! Gerade diese Woche war es deutlich zu spüren, denn was ich wollte, habe ich ganz klar ausgesprochen. Unmissverständlich machte ich klar, was ich wollte,  das entsprach aber überhaupt nicht dem, was mein Gegenüber wollte.
Um mich wieder auf Spur zu bringen fiel dann dieser Satz!

Was dich tickt ist dir wichtig!

Schön an all dem war zu sehen, was mir wichtig ist.
Offenbar ist mir „spontan sein“ und „ehrlich sein“ wichtiger als „zu wissen was ich will“. Denn beide Aussagen triggerten meinen Reaktionsmechanismus sehr viel stärker als z.B. „du bist kindisch“ (was mich offenbar gar nicht stört haha)

Wie geht das jetzt mit „am A**** vorbei“?

Ich weiß gar nicht, ob es wünschenswert ist, dass dir die Meinung anderer am A*** vorbei geht.
Die Meinung der anderen und was sie mit dir macht ist nämlich spannend, hilfreich und nützlich – manchmal!
Damit sie dich aber nicht dazu bringt dir untreu zu werden, solltest du Aussagen, die jemand über dich trifft nicht absolut sehen!
Folgende Fragen können dabei helfen: 

  1. Wann, wo, bei wem gilt diese Aussage, wenn überhaupt?
  2. Was ist dein Ziel der Situation und Kommunikation und trägt dieser Satz dazu bei?
  3. Was ist das Ziel des anderen und kann es sein dass er/sie das sagt, um das eigene Ziel zu erreichen?
  4. Weshalb könnte der andere sowas sagen? Wie fühlt er/sie sich? (Zur Not direkt Fragen oder ansprechen um Spielchen zu beenden, die wir oft alle unbewusst miteinander spielen)

Dann hast du für mein Gefühl alles aus der Aussage rausgeholt uns sie genug gewürdigt um den Rest abstreifen und vorbeirauschen zu lassen.

Viel Spaß beim Ausprobieren, Experimentieren und Welt-Erleben. 

Ich freue mich auf deine Berichte

Dein Katha

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